Faszinierend

Zur Inszenierung des Faust

Jazz oder Faust - ich entschied mich trotz mieser Kritik für Faust. Vorab, die Aufführung ist kein Plagiat der Gründgens-Inszenierung und dennoch ein Hammer im Kunstverständnis unserer Zeit. Zugleich drei Teufel buhlen, streiten, ringen um den zweifelnden Faust wie Bluthunde um ein rohes Stück Fleisch. Fünf Künstler, drei Männer und zwei Frauen, spielen mit größter Leidenschaft vor einer trostlosen Kulisse bis hin zur kompletten Nacktheit. Überraschend und faszinierend das verfremdende Auftreten der einzelnen Figuren und die symbolische Gruppenkonstellation zueinander, die die Handlung unterstreicht. Eine nachhaltige Inszenierung, die mich noch lange begleiten wird. Bravo Kammerspiele Bonn.

Peter R. Kern, Bonn

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