Erst der Anfang des Flüchtlingsproblems

Zum Artikel "Bund zahlt Milliardenhilfe für Flüchtlinge", erschienen am 29. November

 Auf dem Wohnschiff "Transit" werden in Hamburg bald Flüchtlinge untergebracht.

Auf dem Wohnschiff "Transit" werden in Hamburg bald Flüchtlinge untergebracht.

Foto: dpa

Flüchtlinge, die traumatisiert ihre Heimat verlassen mussten und zu uns kommen, sollen und müssen Hilfe erhalten. Keine Frage. Eine weitere Frage sei aber auch erlaubt: Wie konnte diese grausame Katastrophe in diesem Riesenumfang in so kurzer Zeit entstehen und wer ist dafür verantwortlich zu machen?

Der Irak, Syrien und andere afrikanische Staaten, wo diese Grausamkeiten an der Tagesordnung sind, strotzen von riesigen Mengen modernster Waffen, obwohl sie diese selbst gar nicht produzieren können. Diese ganzen Waffenarsenale kommen aus den Industriestaaten Europas, Amerikas und Asiens. Selbst Deutschland beabsichtigt, modernste Panzer an das mittelalterliche und rückständige Saudi Arabien zu liefern.

Wozu? Amerika zettelte den Krieg in Vietnam und dem Irak an. Die Gründe hierfür sind allesamt inzwischen wie Seifenblasen geplatzt.

Zurückgelassen wurden aber verbrannte Erde und ein unvorstellbarer Hass. In Afghanistan haben wir das gleiche Desaster. Und dann wundern wir uns, dass auf dieser Welt Anstand, Moral und alle Menschlichkeit verloren gehen?

Das Flüchtlingsproblem, das wir jetzt erleben, ist erst der Anfang und wird uns noch viele Jahre beschäftigen. In diesem Jahr rechnet man mit etwa 200 000 allein in Deutschland. Wie soll das das ganze Europa in einigen Jahren noch verkraften? Wir können nicht die halbe Welt aufnehmen. Die Kapazitäten für die Unterbringung und die finanziellen Mittel dafür werden wir nicht mehr schultern können.

Die Rüstungsindustrie und die Politik haben uns das alles zu einem Großteil eingebrockt. Die Bürger werden aufgerufen zu helfen und zu spenden. Und sie tun es auch reichlich. Von der Rüstungsindustrie, die wahrscheinlich Milliardengewinne erzielte, hören wir in dieser Hinsicht nur wenig oder gar nichts.

Wilfried Meißner, Bonn

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