Erschreckend viele Straftaten

Leserbrief zum Artikel "Polizei hält Sprechstunde im Schützenhaus" vom 10. September

Warum fällt es Politikern und auch der Polizei nur so schwer zu verstehen, dass viele Bürger mit der Sicherheitslage in Bad Godesberg nicht zufrieden sind? Diese oft als "subjektives Gefühl" heruntergespielte Sorge beinhaltet nicht in erster Linie eine Kritik an den dafür zuständigen Menschen, sondern weist zunächst lediglich darauf hin, dass man sich mit dem gegenwärtigen Zustand nicht arrangieren möchte.

Niemand hat ernsthafte Zweifel daran, dass die Zahlen der Behörden stimmen, aber ein möglicher Rückgang von Straftaten bedeutet doch nicht, dass die Bürger sich darüber freuen müssen, wenn die absoluten Zahlen (46 000) nach wie vor erschreckend hoch sind. Deshalb wird es sinnvoll sein, wenn die vielfältigen präventiven Aktivitäten der vergangenen Jahre ohne gegenseitige Vorwürfe fortgesetzt und möglichst verstärkt werden.

Weshalb der Beitrag der "City-Streife" hierzu in allen Diskussionen immer wieder belächelt, grundsätzlich kritisiert oder sogar bewusst durch die Bezeichnung "schwarze Sheriffs" in die Ecke gestellt wird, zeigt in diesem Zusammenhang, wie unterschiedlich die Wahrnehmung und Beurteilung des Problems - und es scheint doch bei dieser intensiven langjährigen Resonanz ein solches zu sein - nach wie vor ist.

Auf jeden Fall belegt zum Beispiel auch der aktuelle schnelle Fahndungserfolg der Polizei (siehe den Bericht am 10. September über einen Fall von Körperverletzung an der Rheinallee), dass es in der Vergangenheit klug gewesen ist, die nächtliche Präsenz der Wache in Bad Godesberg aufrecht zu erhalten.

Wolfram Kuster, Bonn

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