Erler verfügt über großes Wissen

Zur Nachricht, dass der SPD-Politiker Gernot Erler ab Januar Sonderbeauftragter der Bundesregierung für den deutschen OSZE-Vorsitz wird, erschienen am 16. Dezember

Es gibt selten Grund für Vorschusslorbeeren, wenn ein Politiker in einer internationalen Organisation den Vorsitz übernimmt. Der Grund liegt oft darin, dass es sich dabei um Nichtfachleute handelt, denen ein Posten dieser oder jener Art zusteht. In kritischen Zeiten sollten an kritischen Stellen zum richtigen Zeitpunkt, ohne Rücksicht auf das Parteibuch, die richtigen, erfahrenen Leute eingesetzt werden.

Herr Gernot Erler, der als Sonderbeauftragter der Bundesregierung den Vorsitz der OSZE übernehmen soll, ist ein besonnener Politiker, der bereits als Koordinator der Regierung für die deutsch-russische Zusammenarbeit über großes Wissen und über entsprechende Erfahrung verfügt.

Umso erstaunlicher ist es, dass er nicht etwa jetzt, im kritischen Moment der Ukraine-Russlandkrise, sein Amt antritt, sondern erst am 1. Januar 2016. Jetzt, wo die Krisenbewältigung zwingend erforderlich ist, wäre er der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle.

Man kann nur hoffen, dass Herr Gernot Erler seinen Einfluss gegen den neuen Nato-Generalsekretär Stoltenberg geltend machen kann, der deutsche Truppen an der Speerspitze der Nato heraufbeschwört.

Heinz Emrich, Bonn

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