Ein weiteres gekonntes Kunstwerk

Zum Artikel "Nur Quatsch oder imposantes Kunstwerk", erschienen am 17. Juli

 Das Werk "Mean Average" von Tony Cragg auf dem Remigiusplatz begeistert einen Leser.

Das Werk "Mean Average" von Tony Cragg auf dem Remigiusplatz begeistert einen Leser.

Foto: Frommann

Über Geschmack kann man nicht streiten, über Kunst nur dann, wenn man weiß, was man unter Kunst versteht. Und selbst dieses Wissen ist subjektiv, so auch meine subjektive Beurteilung über die in Bonn errichteten Skulpturen.

Dass selbst eine Fett-Ecke oder eine hingestellte Badewanne Kunst sein soll, ist absurd. Ein Kunstwerk, das von einem Künstler oder einem Sachverständigen mit umfangreichen Erklärungen interpretiert werden muss, um es zu verstehen, hat sein Ziel nicht erreicht.

Die neue Skulptur am Remigius- platz bedarf keiner großen Erklärung, weil es der Künstler verstanden hat, ohne Anlehnung an bekannte Formen wirklich etwas Neues zu schaffen, für das wir selbst in der vielfältigen Natur kein Vorbild finden, so dass der Betrachter seiner Fantasie freien Raum lassen kann.

Im krassen Gegensatz dazu hat Markus Lüpertz eine Botschaft über Beethoven vermitteln wollen, die beim Betrachter nicht ankommen kann. So, wie die Natur mannigfaltige Gebilde in Form von Eiszapfen und Wolken hervorbringt, sollten die beiden 81- und 82-jährigen Damen, die ihren Unmut in dem Artikel zum Ausdruck bringen, auch einem Künstler die Freiheit zugestehen, neue Formen zu entwickeln und diese in Bronze, Kupfer, Stein oder Beton zu formen.

Bonn hat ein weiteres gekonntes Kunstwerk von Tony Cragg, "Mean Average", erhalten. Als 85-Jähriger schließe ich mich der Meinung der 16-jährigen Schülerin Friedericke voll an, das Werk von Tony Cragg ist "cool" - subjektiv gesehen.

Heinz Emrich, Bonn

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