Ein Beispiel "haarsträubender Symbolpolitik"

Zu den Mautplänen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und zum Kommentar "Operation Vollbremsung" von Norbert Wallet, erschienen am 22. September

 Ein Schild weist am Grenzübergang Weißbach bei Füssen auf die Mautpflicht auf österreichischen Autobahnen hin.

Ein Schild weist am Grenzübergang Weißbach bei Füssen auf die Mautpflicht auf österreichischen Autobahnen hin.

Foto: dpa

Ihr Redakteur schreibt, dass selbst die abgespeckte Maut (nur Autobahnen und Bundesstraßen) hohe Bürokratie- und Personalkosten verursacht. Diese Bewertung möchte ich um drei praktische Beispiele ergänzen:

Ich wohne in Meckenheim und fahre des öfteren nach Bonn; natürlich über die Autobahn. Es ist mir ein Leichtes, die parallel zur Autobahn verlaufende Landstraße über Röttgen zu benutzen. Gleiches werden gegebenenfalls sicher Hunderte andere tun. Gelegentlich fahre ich nach Bad Neuenahr; natürlich ebenfalls über die Autobahn. Auch hier bietet sich eine kaum längere "Nebenstrecke" an, nämlich über die Dörfer der Grafschaft. Die Bewohner der betroffenen Ortschaften werden sich freuen!

Ein- bis zwei Mal im Jahr fahre ich zur Müllumladestation bei Miel. Fahrtstrecke: Landstraße L 163 über Flerzheim und Morenhoven. An der Kreuzung der L 163 mit der B 56 (Bonn-Euskirchen) bin ich - mangels anderer Möglichkeit, die Deponie zu erreichen - gezwungen, für rund 500 Meter die B 56 (gegen Maut?) zu benutzen. Dobrindts Plan ist in der Tat ein Beispiel haarsträubender Symbolik. Bleibt zu hoffen, dass er ihn endlich zurückzieht. Am besten sich selbst auch.

Gerhard Kaltenegger, Meckenheim

"Ein Beispiel haarsträubender Symbolpolitik"; Diese Schlussbewertung von Norbert Wallet in seinem Kommentar unter dem Titel "Operation Vollbremsung" zu den jüngsten Mautplänen von Bundesverkehrsminister Dobrindt sagt alles. Die Mautpläne der CSU in den Koalitionsvertrag aufzunehmen, war von Anfang an Unfug.

Wer in Berlin oder in Brüssel bereitet dieser unsinnigen Politik endlich ein Ende? Wer schenkt der CSU stattdessen ein anderes "Schaukelpferd", auf dem sie munter reiten kann, ohne europarechtliche, volkswirtschaftliche und verkehrspolitische Argumente platt zu machen?

Volker Franzen, Meckenheim

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