Eigene Sprache kontrollieren

Zum Artikel "Dechant Picken: Förderbedarf in KiTas steigt stetig", erschienen am 12. August

Heimlich aber unwiderlegbar geht uns die wichtigste Eigenschaft des Menschen verloren, man "twittert" lieber als sich mit einem freundlichen Blick mit einem Mitmenschen zu unterhalten.

Bei den Debatten um Sprachförderung fällt mir dazu die Anfrage einer Dame ein, die im Herbst 1963 die Leiterin unseres Geburtsvorbereitungskurses in Frankfurt am Main wortwörtlich fragte: "Wie spricht man denn mit so einem kleinen Kind?"

Ich weiß nicht, ob sie es noch rechtzeitig gelernt hat, aber dass eine gezielte Spracherziehung sehr früh anfangen muss, ist klar. Früher wurde die "Babysprache" sicher zu oft mit ins Kindergartenalter geschleppt, aber, bitte schön, was sollen denn "Kartöffelchen und Sößchen" in den Kochsendungen? Und mehr als "Hallo" ist auf der Straße ohnehin nicht zu hören.

Ich weiß keinen Ausweg aus diesem Dilemma, meine allerdings, dass es notwendig ist, darüber nachzudenken und auch den eigenen Sprachgebrauch zu kontrollieren.

Lore Maria Oberdorfer, Bonn

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