Drohender Verkehrsinfarkt in und um Bonn

Zu dem Artikel "Bund prüft Südtangente mit Ennertaufstieg - Umstrittenes Projekt in der Region vor Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan" vom 8. März

Ärger in der Region: Stau auf der A59.

Ärger in der Region: Stau auf der A59.

Foto: Ottersbach

Fassungslosigkeit gegenüber der Ignoranz und Kurzsichtigkeit von Bonner und Düsseldorfer Politikern, die seit Jahrzehnten den überfälligen Ausbau der Südtangente und des Ennertaufstiegs torpedieren und Anerkennung dem Landrat des Rhein-Sieg Kreises, der seit Jahren immer wieder deren Realisierung fordert! Anerkennung auch der "ortsnahen" IHK-Präsidentschaft und den weitsichtigen Beamten im "ortsfernen" Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin, dass sie sich als Befürworter des Projektes zu Wort gemeldet haben.

Als Meckenheimer Bürger, der fast zwei Jahrzehnte tagtäglich seinen Dienstort in Porz-Wahn erreichen musste und auch heute noch wöchentlich den Flughafen Köln-Bonn oder den Bahnhof Siegburg-Bonn anfahren muss, ist es unverständlich, wie Stadt- und Landesbehörden den von Tag zu Tag näher rückenden Verkehrsinfarkt in und um Bonn ignorieren oder "gesund reden".

Mein Mitgefühl gilt den Anrainern der Bonner Reuterstraße, die - als Bonns "Hauptverkehrs-Rennbahn" - schon jetzt überproportional unter der immensen Verkehrs- und Lärmbelastung leiden müssen und sich sicherlich über jeden weiteren Zuwachs "freuen" werden, den Bonns UN- und Kongressstadt-Ambitionen mit sich bringen wird. Kurz- und mittelfristig zeichnet sich zudem ab, dass mit den anstehenden und sich über Jahre hinziehenden Reparaturarbeiten am Tausendfüßler sowie an der Nord- und Viktoriabrücke alle Bonner "stolz" über ihre Dauererwähnung in den Staunachrichten der Rundfunkanstalten sein können.

Nein, die Abwehrhaltung zu einer umweltverträglich, da in weiten Teilen als Tunnelausbau geplanten Realisierung der Südtangente und des Ennertaufstiegs, die den Verkehr, wie häufig irrsinnigerweise behauptet, nicht "anziehen" sondern "verteilen" und damit unsinnige Staus und Wartezeiten vermeiden, ist für Bonn und den Rhein-Sieg Kreis eine Katastrophe.

Verantwortungsvolle Politiker müssen sich der Einsicht stellen, dass die heute im Berufsleben stehende Generation zumindest noch zeitweise an den Segnungen einer bedarfsgerechten Verkehrsplanung und -realisierung teilhaben können muss und wir uns an unserer Jugend, die künftig ins Berufsleben strebt, nicht durch Bequemlichkeit, Populismus und Finanzierungsängste versündigen. Südtangente und Ennertaufstieg sind für die Region unverzichtbar, ihre Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan ist eine conditio sine qua non!

Klaus-Peter Treche, Meckenheim

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