Die Vorteile werden akzeptiert, Kosten nie

Zum Artikel "Mieten steigen um 15 Prozent", erschienen am 23. August

Egal ob Mietobjektsanierungen durch Wohnungsbaugesellschaften oder Privatleute durchgeführt werden, die Berichterstattung ist immer die gleiche. Die Umlegung des Prozentanteils der Sanierungskosten auf die Mieter ist immer zu hoch. Die Sanierer werden ständig als diejenigen dargestellt, die sich an der Sanierung bereichern.

Die Vorteile wie zum Beispiel die Erhöhung der Wohnqualität werden akzeptiert, die Kosten nie. Vorteile der Sanierung wie Heizkostenersparnis durch Dämmung werden durch ständig steigende kommunale Abgaben sowie steigende Heizkosten, steigende Versicherungsbeiträge aufgefressen. Ein weiteres Ärgernis für Vermieter sind kostentreibende Vorschriften etwa zum Klimaschutz, hier: Ausmusterung älterer Heizungsanlagen.

Weiterhin Rauchmelder, Kanaldichtigkeit und so weiter. Wie würde eine Stadt aussehen, wenn aus Kostengründen nicht mehr saniert wird? Grau, trist, marode bis die Häuser zusammenfallen, wie wir es in weiten Teilen Deutschlands schon einmal hatten.

Die oft zitierte "Wohnungsnot in angesagten Vierteln von Städten" liegt im Sprachgebrauch wohl auch daneben, solange am Stadtrand und im Umland der Städte sowie auf dem Land mittlerweile sehr viel Wohnraum leer steht und durch Infrastruktur sehr wohl erreichbar ist.

Anne Müller, Bonn

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