Die Stadt braucht geistreiche Fachleute

Zum Artikel "Gegen Widerstand durchsetzen" vom 25. August

In welcher Zeit lebt denn Sangenstedt, Vorsitzender von Haus & Grund, eigentlich? Die Zeiten, dass Bürger ihre Meinung nicht äußern und vor der "Obrigkeit" nicht aufmucken, sind lange vorbei. Wodurch ist denn Sangenstedt legitimiert, für neue Klötze am Bahnhof zu votieren? Der Herr möge sich doch mal klar machen, dass es neben den Touristen gerade die Bürger dieser Stadt und des Umlandes sind, die den wirtschaftlichen Erfolg garantieren.

Wahrscheinlich waren schon vor mehr als 40 Jahren Leute wie Sangenstedt die Wortführer in der Stadt und haben das damalige Bahnhofumfeld dem Mammon geopfert. Zahlreiche Bürger Bonns haben das erkannt, prangern diese Fehlentscheidung an und wollen zumindest keine Wiederholung auf dem Nordfeld. Leider kommt der im GA vorgestellte Entwurf vom Leser Günter Dick 50 Jahre zu spät, weil Teilflächen heute dafür nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Stadt braucht mutige Politiker und geistreiche Fachleute, die sich dem Diktat von Interessenvertreter nicht beugen: Lieber weitere Jahrzehnte ein "Bonner Loch", als weitere klotzige Konsumtempel gegenüber dem historischen Hauptbahnhof.

Vielleicht ist danach die Südüberbauung abbruchreif, Interessenvertreter der bürgerfernen Art gibt es nicht mehr und die Vernunft von weitsichtigen Menschen setzt sich bei der Gestaltung "unserer" Stadt dann durch.

Heinrich-Paul Ewers, Bonn

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