Die Kinder haben darunter zu leiden

Zum Artikel "Inzest könnte straffrei werden" vom 25. September

In dem Artikel wird eine Hauptsache unterschlagen: nämlich, dass mindestens zwei der von den Geschwistern gezeugten vier Kindern an Erbkrankheiten leiden. Ich habe mich über die Forschheit des Mannes gewundert, sich unter diesen Umständen wegen der Fortsetzung der Beziehung zu seiner Schwester an den Europäischen Gerichtshof zu wenden.

Haben die Mitglieder des deutschen "Ethikrates" denn niemals Biologieunterricht gehabt und erfahren, dass bei Zeugung unter Blutsverwandten das Auftreten von Erbkrankheiten stark erhöht ist? Auf diese Weise können ja doch zwei Gene für rezessive Erbkrankheiten zusammenkommen, die sonst nicht in Erscheinung treten würden. Leidtragende sind Kinder, die sich ihr Leben lang mit solchen Krankheiten herumschlagen müssen! Und wer trägt die Folgekosten? Die Allgemeinheit! Insofern beträfe eine (unverantwortliche) Freigabe des Inzests sehr wohl die Gesellschaft.

Barbara Stephan, Rheinbach

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