Das Gesetz von Ursache und Wirkung
Zur Meldung "Bundeswehr vor Einsatz in Ostukraine", vom 04./5. Oktober
Sind unsere Politiker von allen guten Geistern verlassen? Deutsche Drohnen werden Öl in die Flammen gießen. Bis jetzt hat sich unsere Regierung in der Ukraine-Krise zurückgehalten. Nun aber will man mitmischen, indem die Bundeswehr, die einen Verteidigungsauftrag hat - wie auch im Fall Afghanistan - ihre Kompetenz überschreitet. Die Tatsache, dass deutsche Soldaten mit militärischem Gerät in der Ukraine eingesetzt werden sollen, weckt in Russland die schlimmsten Erinnerungen an 27 Millionen Tote und an ein total verwüstetes Land.
Zu diesen Toten zählen auch ein großer Teil ukrainischer Menschen. Kein Wunder, dass die russische Bevölkerung immer mehr zu ihrem Präsidenten Putin steht. Drohnen einzusetzen, um militärische Aktionen zu überwachen, oder die Waffenruhe zu beobachten, ist in einem digitalen Zeitalter total überflüssig. Es sei denn, man möchte Flagge zeigen. Wenn die Drohnen auch nicht bewaffnet sind, so sind sie Bestandteil der Bundeswehr und damit Kriegsmaterial. Man stelle sich vor, was nach Lage der Dinge möglich wäre, die Elektronik würde bei einer Drohne versagen und sie überflöge russisches Hoheitsgebiet. Die Folgen wären unabsehbar.
Die Frage stellt sich: Sind wir die einzigen Europäer, die militärisches Material in der Ukraine einsetzen wollen? Ist die OSZE berechtigt, diesen Einsatz von Deutschland zu verlangen? Das wäre das erste Mal in der Geschichte der OSZE, dass ein Land zu solchen Maßnahmen aufgefordert wird. Oder wollen wir zeigen, dass wir den Falken demütig unterwürfig sind? Frau von der Leyen könnte ihrem charmant-konsequenten Auftreten dadurch Nachdruck verleihen, indem sie mit einem klaren Nein diesem gefährlichen Spielchen entgegen tritt. Bitte unterlasst die dümmlichen Bemerkungen von wegen Putin-Kenner: Der Zweite Weltkrieg hat uns Alten das Gesetz von Ursache und Wirkung gelehrt.
Heinz Emrich, Bonn
