Das Energieeinspeisungs-Gesetz in der Kritik

Zum Artikel "Viele Stadtwerke in Not" vom 16. September

Unter Dampf: Das erweiterte Heizkraftwerk Nord der Stadtwerke Bonn.

Unter Dampf: Das erweiterte Heizkraftwerk Nord der Stadtwerke Bonn.

Foto: Volker Lannert

Hochschreiben, runterschreiben, das gilt auch für die Gasverstromung in Bonn, die jetzt doch unrentabel sein soll. Nur als Reservekraftwerk ohne Geldverdienungsabsicht hätte die Sinn gemacht. Den Stillstand als Normalbetrieb können wir uns aber nicht leisten. Stattdessen wird die Nebenfunktion als Heizkraftwerk bemüht, für das jedoch die Haushalte fehlen, die sich erst anschließen müssten.

Vielleicht ist das alles auch nur ein Ablenkungsmanöver für den noch unsinnigeren Ausbau der Müllverbrennungsanlage gegenüber. Denn die gehört schon lange auf ein Drittel zurückgebaut, um dem allein relevanten ortsnahen Bedarf zu dienen. Dem sind auch die Stadtwerke verpflichtet.

Dr. Claus Recktenwald, Bonn

Die Sache mit den Finanzen der Stadtwerke ist übertragbar auf alle Unternehmen, die konventionellen Strom, hier insbesondere Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken erzeugen, und Schuld daran ist das von grünen Ideologen einst beschlossene Energieeinspeisungs-Gesetz (EEG). Das EEG bevorzugt Strom aus alternativen Energien wie Windkraft-, Solar- und Bioanlagen und die Verbraucher zahlen dafür jährlich mehr als 20 Milliarden Euro - Tendenz steigend.

Dieser subventionierte Strom wird, wenn die Sonne scheint und der Wind weht, zu günstigsten Preisen an der Strombörse angeboten und macht den übrigen Erzeugern praktisch die Preise kaputt. Wir brauchen aber den Strom aus Kohlekraftwerken (und auch Kernkraftwerken) als Grundstrom und den Strom aus Gaskraftwerken, insbesondere als Ersatzstrom, wenn kurzfristig Windkraftanlagen infolge Sturm oder Windflaute ausfallen.

Und das wird auch so bleiben, bis es ausreichend Pumpspeicherkraftwerke geben sollte - und die wird es vorerst aufgrund vieler Einsprüche von "Naturschützern" sowie geografischer Gegebenheiten nicht geben. Der Staat hat wieder einmal in die freie Marktwirtschaft eingegriffen - ohne an die Folgen zu denken. Und, global gesehen, mit dem deutschen EEG kann man das Klima nicht retten. Man macht damit nur die deutsche Wirtschaft kaputt und lässt den Bürger zahlen. Es ist dringend erforderlich, das "grüne" EEG abzuschaffen.

Klaus Ridder, Siegburg

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