Da gibt es nun wirklich genug von in Bonn, und jeder darf sie umsonst durchfahren. Manchmal spielen sogar Kinder gratis darin. Und sollten einige Bonner an Wegzug denken, könnte an eine drastische Umzugssteuer gedacht werden. Also, ein bischen Kreativität täte dem Bonner Finanzausschuss gut. Nur Mut.

Claus Müller, Alfter

"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen." Vor allem dann, wenn der Eindruck bei der Rückkehr in die Heimat derart frustrierend ausfällt wie im Fall Bonns. Aber der Reihe nach. Im Vergleich zu einer Millionenstadt wie Wien, die meine Frau und ich besucht haben, muss Bonn natürlich kleinere Brötchen backen. Aber eine vernünftige touristische Infrastruktur sollte die Beethovenstadt am Rhein schon aufweisen.

Die S-Bahn-Karte vom Wiener Zentrum zum Flughafen Schwechat belastet die Reisekasse mit 2,30 Euro. Für den oft verspäteten Flughafenbus in die Bonner Innenstadt sind stolze 7,70 Euro zu berappen! Und was erwartet den erwartungsfrohen Touristen zu allererst, wenn er am Bonner Busbahnhof aussteigt? Schmutz, Zigarettenkippen und als Empfangskommando rund 50 lärmende Wohnungslose mit Bierflasche in der Hand.

Viel schlimmer aber: Bonn vermarktet sich schlecht, es verwaltet seine Kulturschätze eher als dass es sich für Besucher öffnet. Jetzt beabsichtigen die Tourismusexperten der Stadt gar eine Hotelsteuer zu erheben. Natürlich: Jede Abgabe füllt die leere Stadtkasse, aber sie wirkt auch abschreckend. Und was lernen wir daraus? Bonn ist mit Wien nicht zu vergleichen. Aber es tut wenig dafür, den Abstand an Attraktivität zu anderen Reisezielen zu verringern. Ganz im Gegenteil.

Andreas Schmitz, Bonn