Bezeichnung "schwadronieren" nicht angemessen

Zum Artikel "Die Frage nach dem Geld" vom 31. Oktober

Im Bericht des General-Anzeigers über die jüngste Sitzung des Kulturausschusses der Stadt Bonn schreibt der Autor, der kulturpolitische Sprecher der Linken, Jürgen Repschläger, habe bei der Diskussion um das geplante Festspielhaus über den noch geheimen Masterplan "schwadroniert". Diese Formulierung des von mir sehr geschätzten Thomas Kliemann halte ich für unangemessen und daher nicht angebracht, zumal Repschläger bisher seine kulturpolitische Kompetenz mehrfach bewiesen hat.

Es war Jürgen Repschläger, der bei der von den Opernfreunden vor der letzten Kommunalwahl veranstalteten Diskussion um die Bonner Kulturpolitik nach einhelliger Auffassung der Besucher, auch der Anhänger "gegnerischer" Parteien, die überzeugendsten Positionen vertreten hat.

Auch wenn es dem GA vielleicht nicht passt, so muss es doch erlaubt sein, Fragen zu stellen und Zweifel zu äußern, ob es vertretbar ist, angesichts der massiven Kürzungsvorschläge der Verwaltung in den Bereichen Kultur und Sport, andererseits ohne das Vorliegen verbindlicher Unterlagen, Millionen für ein angeblich voll privat zu finanzierendes Festspielhaus in den Haushalt einzustellen, für ein Projekt, das sich seit Jahren, wie Thomas Kliemann richtig schreibt, im Kreise dreht.

Ferdinand Kösters, Niederkassel

Dass der General-Anzeiger bedingungslos für das Festspielhaus ist, das weiß man inzwischen. Dass der GA die Gegner dieses Baus als "Schwadronierer" bezeichnet, ist bestenfalls in einem Kommentar am Platze, nicht aber in einem Bericht.

Der GA sollte sich vielmehr dafür einsetzen, dass die Bonner Beethovenhalle wirklich parallel zum Bau des Festspielhauses saniert wird - und nicht hinterher.

Wolfgang Luckner, Bonn

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