Bekenntnisse eines Rasers

Zum Blitzmarathon in NRW.

Zum Leserbrief von Herrn Klein, Thema Blitzermarathon, möchte ich mich jetzt doch mal äußern: Laut Herrn Klein bin ich ein egoistischer, verantwortungsloser Raser. Denn ich fahre zügig, an Stellen, an denen es möglich ist. Ja, ich überschreite auch die Geschwindigkeitsbegrenzung, wenn ich es für richtig erachte. Dabei achte ich selbstverständlich auf Gefahrenschwerpunkte wie Schulen, Kindergärten und so genannte Unfallschwerpunkte, an denen ich sogar langsamer als erlaubt fahre.

Trotz des zügigen Fahrens halte ich mich für einen verantwortungsvollen Autofahrer. Ja, es gibt Raser, aber nicht jeder, der etwas schneller unterwegs ist, sollte dazugezählt werden. Ich wehre mich gegen eine Kriminalisierung aller Autofahrer, die ab und zu etwas schneller als erlaubt unterwegs sind. Denn viele Geschwindigkeitskontrollen werden nicht zur Unfallvermeidung, sondern zur lohnenden Geldbeschaffung der armen Kommunen genutzt. Wer mit Tempo 100 tagsüber über die Adenauerallee in Bonn fährt, sollte sofort seinen Führerschein verlieren. Wer aber mit Tempo 80 nachts über die B 56 Richtung Siegburg fährt, warum ist der ein Raser?

Warum werden nicht mal die Herrschaften kontrolliert, die verkehrsbehindernd mit Tempo 30 über die Straßen zockeln, oder die klassischen Mittelspurfahrer auf den Autobahnen, denn auch das ist laut Gesetz verboten? Etwas Toleranz täte Herrn Klein sehr gut.

Martin Schulte-Beckhausen, Bonn

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