Alles so lassen, wie es ist

Zum Artikel "Stadt gegen Ladenschließungen" vom 11. September

 Die Bahnunterführung am Ende der Poppelsdorfer Allee.

Die Bahnunterführung am Ende der Poppelsdorfer Allee.

Foto: Bongartz

Seit fast 70 Jahren benutze ich die Unterführung an der Poppelsdorfer Allee und kann das Theater hinsichtlich der Nutzung und die immer mal wieder in Rede stehenden Änderungsüberlegungen nicht nachvollziehen. Dem Foto des entsprechenden Artikels ist doch zu entnehmen, dass die derzeitige Nutzung in einem geordneten Rahmen erfolgt, insbesondere, weil die im Bild festgehaltenen Radfahrer ihren Drahtesel schieben und nicht ohne Rücksicht auf die Fußgänger einfach durchfahren.

Ferner ist dem Foto zu entnehmen, dass die Geschäfte auch nicht stören, wobei die Ausladung nicht übertrieben werden sollte. Im Übrigen ist die Verkehrsanbindung für Radfahrer zur Poppelsdorfer Allee und zum Kaiserplatz nicht so ohne weiteres zu klären, weil sich die Radfahrer an der Poppelsdorfer Allee ohnehin meist verkehrswidrig verhalten, indem sie den Zebrastrafen in beide Richtungen überfahren und Richtung Stadt direkt in die Unterführung einbiegen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man hier aufwendige Maßnahmen überlegt, die in keiner Weise erforderlich sind. Es ist sicherlich zuzumuten, dass die Radfahrer die kurze Unterführung ihren Drahtesel schiebend durchqueren.

Jürgen Walbröl, Bonn

Langsam stellt sich für mich die Frage, ob die Stadtverwaltung noch Herr im eigenen Hause oder schon so von den Anhängern des ADFC Bonn/Rhein-Sieg durchsetzt ist, dass sie gar nicht mehr anders kann. Obwohl kategorisch pleite, wird allen Ernstes daran gedacht, die Unterführung am Kaiserplatz umzugestalten, damit die Radfahrer nicht 20 bis 30 Meter zu Fuß gehen müssen. Man stellt sogar Überlegungen an, die seit Jahrzehnten dort ansässigen Geschäftslokale zu schließen und damit die Existenzen der Inhaber zu vernichten, die im Umkehrschluss allein für die beiden kleinen Räumlichkeiten auf der Brunnenseite zusammen 12 000 Euro Miete jährlich an die Stadt Bonn zahlen.

Hallo, geht's noch? Keine 20 Meter entfernt ist eine Unterführung mit in beiden Richtungen extra abgetrennten und markierten Fahrradstreifen auf der Fahrbahn, eine weitere Unterführung befindet sich wenige Meter weiter südlich in der Königsstraße. Die Breite der Unterführung am Kaiserplatz misst rund fünf Meter, wenn man die Stellfläche vom Blumenladen und Kiosk abzieht, bleiben keine vier Meter. Das wird ja dann lustig für die Fußgänger, wenn die schon heute flott fahrenden Radler mit Vollgas an ihnen vorbeirauschen.

Aber vielleicht stellt ja der ADFC einen neuen Bürgerantrag, wo man gleich ein Verbot in der Unterführung für Fußgänger fordert. Bezahlt werden soll das Ganze übrigens von Steuern und Abgaben der Bonner Bürger, aber das ist ja immer so! Nur der Ordnung halber: Fahre selbst jedes Jahr 2000 Kilometer Rad, bin aber ebenso gerne zu Fuß in der Stadt unterwegs.

Helmut Hansen, Bonn

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