2014 in Wachtberg Das Radom strahlt weiß wie lange nicht

WACHTBERG · Mit der Gründung einer neuen Wählervereinigung "Unser Wachtberg" im Januar kam schon vor dem Wahlkampf Bewegung in die Kommunalpolitik, die im Ländchen 2014 so manche Überraschung bereithielt.

Wie ein aufgeschlagenes Ei: Das Bild des Jahres aus Wachtberg entstand am 2. September, als die Kugel des Radoms des Fraunhofer-Instituts in Werthhoven einen neuen "Deckel" bekam.

Wie ein aufgeschlagenes Ei: Das Bild des Jahres aus Wachtberg entstand am 2. September, als die Kugel des Radoms des Fraunhofer-Instituts in Werthhoven einen neuen "Deckel" bekam.

Foto: Volker Lannert

Die Kommunalwahl mündete in einer Stichwahl zwischen den Bürgermeisterkandidaten von CDU und SPD. Renate Offergeld (SPD) setzte sich am 15. Juni mit 56,1 zu 43,9 Prozent deutlich gegen ihren Mitbewerber Hartmut Beckschäfer (CDU) durch. Sie ist die erste Frau und die erste Sozialdemokratin in diesem Amt.

Die CDU tauschte Fraktions- und Parteispitze aus. In den ersten Ratssitzungen gab es - je nach Thema - wechselnde Mehrheiten. Neben CDU, SPD, UWG, Grünen und FDP ist auch "Unser Wachtberg" aus dem Stand mit vier Sitzen in den Rat eingezogen.

Der Rat hat in diesem Jahr noch einige wichtige Projekt auf den Weg gebracht: Der neue Kunstrasenplatz für den SV Niederbachem ist nach langer Diskussion über die Finanzierung beschlossen, Adendorf bekommt ein Blockhaus als neues Jugendzentrum. Im November haben Bildungsausschuss und Infrastrukturausschuss der Gemeinde außerdem in einer gemeinsamen Sondersitzung einstimmig beschlossen, die Niederbachemer Grundschule zu erweitern und dafür rund 585 000 Euro zu investieren. Mehrere Dauerthemen sind damit in diesem Jahr vom Tisch.

Was die Wachtberger weiter beschäftigt, ist der Hochwasserschutz. Auch wenn größere Katastrophen in diesem Jahr ausblieben, hat der Starkregen vom Juli gezeigt, wie schnell Keller volllaufen können. Die Gemeinde tat deshalb etwas für den Hochwasserschutz: Die Bachaufweitung am Werthhovener Weg in Oberbachem ist fertiggestellt, an der Austraße in Niederbachem entsteht ein Retentionsbecken.

Gefeiert wurde 2014 in Wachtberg auch: das 50-jährige Bestehen der Reitschule Gut Broichhof, der 300. Geburtstag des in Holzem aufgewachsenen Tenors Anton Raaff und 135 Jahre Männer-Gesang-Verein "Concordia" Fritzdorf. Eine weiße Kugel hat aber allen die Show gestohlen: Am 2. September bekam das Radom des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) in Werthhoven einen neuen "Deckel".

Schon frühzeitig hatten sich Zaungäste eingefunden, um Zeuge des seltenen Schauspiels zu werden. An einem riesigen Kran schwebte am Nachmittag schließlich das obere Viertel der Hülle zu Boden. Fast 50 Jahre nach Errichtung des Weltraumbeobachtungsradars Tira wurde die Hülle, das sogenannte Radom, komplett erneuert.

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