Bebauung des Rathausvorplatzes Der Fertigstellungstermin sorgte in Beuel für Wirbel

BEUEL · Bis vor wenigen Monaten war sie die Vorzeigebaustelle in Beuel - wenn nicht sogar in ganz Bonn. Die Arbeiten gingen gut voran. Ganz im Gegensatz zur Baustelle vis à vis in der Siegfried-Leopold-Straße drehten sich die Kräne ohne Proteste aus der Bürgerschaft.

Im Oktober wendete sich das Blatt: Als die Projektgesellschaft in einem Gespräch mit dem General-Anzeiger bekanntgab, dass das Facharztzentrum bereits vor der Fertigstellung an eine bekannte große Immobiliengesellschaft verkauft worden ist und dass sich die Fertigstellung der Gebäude wegen der zusätzlichen Ausstattungswünsche des neuen Eigentümers um fünf Monate verlängern würde, schreckte diese Nachricht viele Beueler auf. Vor allem die Karnevalisten nahmen sich den Jahreskalender 2014 zur Hand und rechneten fieberhaft.

Die Projektgesellschaft beruhigte die Gemüter und sagte den Rathaussturm an Weiberfastnacht 2014 zu. Einzige Ausnahme: Sollte der Winter eine lange Frostperiode haben und der Rathausvorplatz doch nicht rechtzeitig vor dem 27. Februar fertig werden, dann würde man eine provisorische Oberfläche herstellen. Das Unfallrisiko auf dem Provisorium und die damit verbundenen möglichen Schadensersatzkosten sollte jedoch die Stadt Bonn übernehmen. Das lehnte die Verwaltung aber ab.

Also hätte im schlimmsten Fall der Rathaussturm noch einmal vor dem Beueler Krankenhaus stattfinden müssen. Die Zusatzkosten für den dann dritten Umzug in drei Jahren - ein fünfstelliger Betrag - hätte wiederum der Bezirkshaushalt tragen müssen. Politik, Stadt und Karnevalisten liefen fortan Sturm.

Eine Krisenbesprechung folgte der nächsten. Am Ende sicherte der Bauherr zu: Der Rathaussturm wird auf dem Rathausvorplatz stattfinden. Damit gaben sich dann alle zufrieden. Doch die Ruhe währte nur zwei Wochen.

Was folgte war die Panne des Jahres: In der Dezembersitzung der Bezirksvertretung wurde eine veraltete Stellungnahme der Stadt vorgelesen. Darin wurde der Rathaussturm wieder in Frage gestellt. Die Politik war außer sich und teilte heftig Schelte aus. Einen Tag später konnte das Missverständnis geklärt werden. Nun bleibt es dabei: Die Weiber können am 27. Februar das Rathaus stürmen.

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