Reise ins Hochland

Michael Klevenhaus singt gälische Lieder in der Beueler Brotfabrik

Bonn-Beuel. Es ist eine Minderheitensprache. Doch sie erfreut sich einer großen Beliebtheit. Ursachen unbekannt. "Wahrscheinlich liegt ein Grund in der Historie der schottisch-gälischen Sprache", sagt Michael Klevenhaus. Der gebürtige Bonner ist ein Liebhaber des Gälischen, dessen Wurzeln im fünften und sechsten Jahrhundert liegen. Seit Ende der 90-er Jahre unterrichtet der 41-jährige Gälisch, arbeitet als Radiokorrespondent für BBC Radio nan Gàidheal in Deutschland und gibt Konzerte. In der "Brotfabrik" in Beuel begeisterte Klevenhaus zahlreiche Besucher mit Liedern aus dem schottischen Hochland.

Im großen Saal herrschte eine für ein Konzert eher untypische Stimmung. Und das lag einzig und allein an den Liedtexten. Angesichts von Liebe, Herzschmerz, Tod, Wehmut und Vertreibung war die Musik überwiegend getragen, ruhig. Und Klevenhaus verstand es ausgezeichnet, die Textinhalte mit Musik als Einheit wiederzugeben. Wobei er überwiegend auf instrumentale Begleitung verzichtete. "Gälisch ist trotz seines Alters eine lebendige Sprache mit sehr viel Emotionen", sagt er. Dieses Gefühl erfasste von Beginn an offenbar die Zuhörer, die sich mit Klevenhaus beinahe andächtig auf die Reise in die Vergangenheit machten.

Erfreut zeigte sich Klevenhaus über die große Resonanz. "Einfach erstaunlich", lautete sein Fazit. Er bewertete den guten Besuch als "Runrig-Effekt". Die Band von der grünen Insel schaffte es in den vergangenen Jahren, mit Rock- und Pop-Stücken in gälischer Sprache bei einem großen Publikum die Faszination für die alte Sprache zu wecken.

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