Interview: Norbert Junkes über Astronomie "Wir alle sind Sternenstaub"

REGION · Norbert Junkes ist Astronom und Physiker beim Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Er kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit für das Institut sowie für das Radioteleskop Effelsberg und führt Besuchergruppen durch das Observatorium. Mit dem 55-jährigen Meckenheimer sprach Antje Hesse.

Was fasziniert Sie an der Astronomie?

Norbert Junkes: Ach, das sind viele verschiedene Sachen. Aber mit Blick auf die Supernova-Explosion, um die es beim Tag der Astronomie geht, ist es, dass dabei chemische Stoffe erzeugt werden, mit denen wir es auf der Erde zu tun haben. Aus der Asche vom alten Stern entstehen neue Sterne. Und einer dieser Sterne ist auch unsere Sonne. Vom Molekül bis hin zum menschlichen Leben - wir alle sind Sternenstaub.

Finden Sie es als Astrophysiker mit Ihrem wissenschaftlichen Hintergrund denn trotzdem auch romantisch, in den Sternenhimmel zu gucken?

Junkes (lacht): Wenn man abends bei klarem Himmel die Sterne sehen kann, auch ohne Teleskop, das ist schon faszinierend. Und wenn Sie wissen, an welche Stelle Sie gucken müssen, ist viel mit bloßem Auge zu erkennen.

Macht es Ihnen Spaß, astronomische Inhalte auch Laien verständlich zu machen?

Junkes: Ja, vor allem mit Kindergruppen. Wie die mitgehen, ihre Reaktionen und ihre Faszination zu sehen. Und vor allem haben sie keine Hemmungen zu fragen. Wenn ich mit Fragen bombardiert werde, dann macht mir ein Vortrag großen Spaß.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort