Sonnenfinsternis als Höhepunkt Sonne, Mond und Sterne im März

Berlin · Zum astronomischen Frühlingsbeginn wird sich tagsüber für einige Zeit die Sonne verfinstern. In manchen Regionen der Welt zeigen sich dann bei klarem Wetter sogar die Sterne. In Mitteleuropa wird die Sonnenscheibe aber nur teilweise dunkel.

 Zumindest partiell lässt sich die Sonnenfinsternis auch von Deutschland aus beobachten.

Zumindest partiell lässt sich die Sonnenfinsternis auch von Deutschland aus beobachten.

Foto: GA-Archiv

Das herausragende Himmelsschauspiel im März ist eine Sonnenfinsternis. Sie wird - wenn das Wetter mitspielt - von Deutschland aus als partielle Sonnenfinsternis zu sehen sein.

Am 20. des Monats tritt um 10.36 Uhr die Neumondphase ein. Am nächsten Morgen um 3.19 Uhr kreuzt der Mond die Erdbahnebene von Nord nach Süd. Somit schiebt sich der dunkle Neumond vor die Sonne und bedeckt sie. Dabei fällt der Schatten des Mondes auf Teile der Erdoberfläche und verfinstert sie mehr oder minder stark.

In den Vormittags- und Mittagsstunden ist die Sonnenfinsternis in ihren partiellen Phasen zu beobachten. Für die meisten Orte in Mitteleuropa beginnt das Schauspiel gegen 9.20 Uhr und endet etwa um 12.00 Uhr. In Berlin werden zum Höhepunkt immerhin 74 Prozent der Sonnenscheibenfläche vom Neumond bedeckt und in München 68 Prozent. Die genauen Zeiten sind ortsabhängig.

Während in Europa und Nordwestafrika die Sonne nur teilweise verfinstert, wird sie in der schmalen Zone, die der Kernschatten des Mondes überstreicht, völlig verdeckt. Es wird in der Totalitätszone so dunkel, dass man bei klarem Wetter Sterne sehen kann. Um die total verfinsterte Sonne leuchtet ein heller Strahlenkranz, die Korona. Sie ist die äußerste Atmosphärenschicht der Sonne und mit Temperaturen über eine Million Grad auch viel heißer als die Sonnenoberfläche.

Die Kernschattenspitze des Mondes berührt erstmals die Erdoberfläche im Nordatlantik, zieht in nordöstlicher Richtung zwischen den Britischen Inseln und Island hindurch, geht über die Färöer-Inseln und Spitzbergen. Sie verlässt die Erde schließlich in der Arktis nahe dem Nordpol. Zum Höhepunkt der totalen Verfinsterung um 10.46 Uhr zwischen Island und Skandinavien dauert die Totalität zwei Minuten und 47 Sekunden. Dies gilt für die Position auf der Zentrallinie der nur 463 Kilometer breiten Totalitätszone.

Die nächste von Deutschland aus beobachtbare Sonnenfinsternis findet erst am 10. Juni 2021 statt - wobei aber nur maximal 25 Prozent der Sonnenscheibenfläche vom Neumond bedeckt werden. Wer eine totale Sonnenfinsternis in Deutschland erleben möchte, muss sich noch viel länger gedulden: Dies wird am 3. September 2081 sein.

Am 12. März wechselt die Sonne aus dem Sternbild Wassermann in das Sternbild der Fische. Am Tag der Sonnenfinsternis kreuzt die Sonne um 23.45 Uhr den Himmelsäquator in nördlicher Richtung. Dieser Zeitpunkt markiert den Beginn des astronomischen Frühlings; die Tagundnachtgleiche tritt ein. In der Nacht vom 28. auf den 29. März müssen um 2.00 Uhr MEZ morgens die Uhren auf 3.00 Uhr Sommerzeit vorgestellt werden.

Vollmond wird am 5.März um 19.05 Uhr im Sternbild Löwe nahe Regulus erreicht. Da der Mond am selben Tag mit 406 380 Kilometer in Erdferne steht, erlebt man die kleinste Vollmondscheibe des Jahres 2015. In Erdnähe mit 357 580 Kilometer kommt der Mond am 19. wenige Stunden vor Neumond, was wieder einmal für Springfluten an den Küsten sorgt.

Zwei helle Planeten schmücken den Abendhimmel: Venus im Westen und Jupiter im Osten. Venus wird zu einem auffälligen Gestirn. Schon bald nach Sonnenuntergang wird sie in der Abenddämmerung sichtbar. Man spricht daher vom Abendstern, obwohl Venus ein Planet und kein Stern ist. Sterne sind glühend heiße, selbstleuchtende Gasbälle. Venus sieht man nur, weil sie von der Sonne beleuchtet wird. Sie verspätet ihre Untergänge immer mehr. Ende März sinkt sie erst eine dreiviertel Stunde vor Mitternacht unter den Horizont.

Nach Untergang der Venus ist Jupiter hellster Planet am Nachthimmel. Der Riesenplanet wandert rückläufig durch das Sternbild Krebs und steuert auf den offenen Sternhaufen Krippe (auch Praesepe genannt) zu. Im Fernglas bietet die Krippe einen beeindruckenden Anblick. Hunderte feiner Lichtpünktchen aller Farben: blau, gelb, rot, tiefrot. Dieses Sternengewimmel nennen die Amerikaner "beehive", also Bienenkorb. Sie haben den Eindruck, in diesem Sternenhaufen das Schwirren zahlreicher Bienen zu erkennen.

Vom Morgenhimmel zieht sich Jupiter langsam zurück. Mars verabschiedet sich im Laufe des Monats vom Abendhimmel. Versierte Himmelsbeobachter können den inzwischen recht lichtschwachen Roten Planeten noch in der ersten Märzhälfte in der fortgeschrittenen Abenddämmerung tief am Westhimmel erspähen. Anfang März stehen Venus und Mars nahe beieinander. Auch der ferne Uranus ist mit von der Partie. Uranus ist jedoch mit bloßen Augen nicht zu sehen. Nur im Fernglas oder Teleskop kann man ihn erkennen. Saturn, der sonnenfernste mit bloßen Augen leicht zu sehende Planet, steht im Sternbild Skorpion. Der Ringplanet ist in der zweiten Nachthälfte zu sehen. Am 12. erhält er Besuch vom abnehmenden Mond.

Der flinke Merkur zeigt sich in diesem Monat nicht. Er bleibt in den Strahlen der Sonne verborgen. Noch ziehen die hellen und auffälligen Wintersternbilder die Blicke auf sich. Sie sind allerdings alle schon weit in die westliche Himmelshälfte gerückt. Der Himmelsjäger Orion neigt sich zum Westhorizont und ist kaum zu übersehen. Sirius funkelt noch bläulich-weiß im Südwesten. Ein wenig höher leuchtet Prokyon, der hellste Stern im Bild des Kleinen Hundes. Im Westen strebt der Stier dem Untergang entgegen. Sein roter Augenstern Aldebaran steht schon recht tief. Höher noch sieht man die Zwillinge mit Kastor und Pollux sowie den Fuhrmann mit der hellen, gelblichen Kapella. Im Süden steht hoch am Himmel der lichtschwache Krebs, dessen Sterne man in unseren lichtüberfluteten Städten kaum mehr erkennt.

Das dominierende Frühlingssternbild Löwe nimmt bereits hoch im Süden seinen Platz ein gefolgt vom Bild der Jungfrau im Südosten. Tief im Osten leuchtet auffällig der helle, orange Arktur, der Bärenhüter. Er ist der Hauptstern im Bild des Rinderhirten, auch lateinisch Bootes genannt. Die drei Sterne Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes bilden das Frühlingsdreieck. Pünktlich zum Frühlingsbeginn beherrscht es den Osten, wenn man gegen 22 Uhr den Sternenhimmel beobachtet.

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