Im "Heidenfeld " ensteht ein neues Zentrum
25 Jahre Sankt Augustin: Viele Jahre bestimmten Kräne und Betonmischer das Bild in der neuen City
Aus der Gemeinde Sankt Augustin sollte irgendwann auch eine Stadt werden. Und eine Stadt muss ein Zentrum haben. Nur wo? In keinem der damals sieben Dörfer, die mit dem Amt Menden zusammengeschlossen waren, sahen die Planer ein über 900 Hektar hinausgehendes freies Areal für ein urbanes Zentrum, ausgenommen zwischen B 56, Arnold-Janssen-Straße und dem Verbindungsweg Mülldorf-West/Menden-Süd, ganz grob umrissen die Gemarkung "Heidenfeld".
1969 war die Gemeinde geboren. Nach langem und zähen Kampf hatten die Verantwortlichen, allen voran Gemeindedirektor Ulrich Syttkus, verhindert, dass etwa Bonn, Siegburg oder Troisdorf sich das Amt Menden einverleibten.
Doch wie sollte das Zentrum aussehen? Dabei wurden die Politiker nicht müde zu sagen, dass die Einheit in der Vielfalt der Dorfgemeinschaften erhalten bleiben sollte. Das Zentrum sollte gleichermaßen dazu dienen, die Bürger zusammenzuführen.
Schon ein Jahr bevor die kommunale Neuordnung 1968 in Kraft trat, legten Kölner Experten ein Gutachten vor. Der Rat an die Politiker: "Machen Sie 11 000 Quadratmeter Fläche für gewerbliche Versorgungsbetriebe frei." Der Branchenmix: Lebenmittelläden, Textilien, Schuhe, Hausrat und Wohnbedarf, medizinische und kosmetische Erzeugnisse und andere Dienstleistungsangebote.
Die besorgte Nachbarschaft warnte indes vor Überheblichkeit. Sie sagte ein Fiasko voraus und sprach davon, dass das Zentrum wohl eine Nummer zu groß für Sankt Augustin sei. Ein Jahr später indes wurden die ersten Bauprojekte begonnen, bestimmten Kräne, Lastwagen und Betonmischer für lange Zeit das Bild im "Heidenfeld". Und es wurde alles noch viel größer.
- 1970 bauen die Steyler Missionare das Anthroposinstitut und die Missionsbank
- 1970/71 baut der Rhein-Sieg-Kreis die Kinderklinik mit Schwesternwohnheim und -schule.
- 1971 beginnen die Arbeiten für das Rhein-Sieg-Gymnasium und die Bezirkssportanlage.
- Die Steyler Patres eröffnen das Museum Haus Völker und Kulturen.
- Der Rhein-Sieg-Kreis errichtet die Körperbehindertenschule.
- Die Gemeinde baut das Finanzamt für das Land NRW.
- Der Kreis baut die Heinrich-Hanselmann-Schule.
- 1976 bezieht die Konrad-Adenauer-Stiftung ihre neues Gebäude.
- 1977 wird das Huma-Zentrum fertig.
In den folgenden Jahren wird die Marktplatte geschlossen, entstehen das Ärztehaus und das Hotel Regina. 1987 hat die Adenauer-Stiftung ihr Gebäude erweitert. Die Kunst spielte dann eine wesentliche Rolle, um Menschen in das aus dem Boden gestampfte Zentrum zu locken.
Yrsa von Leistner etwa installierte ihren 2,70 Meter großen Augustinus vor dem Rathaus. Die Stadtstele von Johannes Reinharz gesellt sich wenig später dazu. 1997 wird mit dem Umbau der Marktplatte begonnen, die im Mai 1998 fertig ist.
Während eines großen Teils der Entwicklung, zumindest seit 1977, hat der Huma-Einkaufspark die Geschichte des Zentrums begleitet. Auch er feierte Jubiläum und nebenan auf der anderen Seite an der Rathausallee entwickelte sich langsam eine zweite City - das Zentrum-West.