Eltern sind jetzt einfach peinlich

Sich mit Mutter und Vater fast täglich zu streiten, gehört zum Erwachsenwerden dazu

 Kommt vor: Streit zwischen Mutter und Sohn.

Kommt vor: Streit zwischen Mutter und Sohn.

Foto: dpa-tmn

So gut wie jedes Kind kennt Streitereien mit den Eltern. Immer öfter werden sie Teil des Alltages. Schon Kleinkinder leisten Widerstand und sagen gerne "nein". Das kann meist zu ersten Auseinandersetzungen mit den Eltern führen, weil die eben anderer Meinung sind.

Zwar steht in den vielen unzähligen Elternratgebern, wie Mutter und Vater mit solchen Streitereien umgehen sollen, aber es ist auch ganz klar beschrieben, dass es normal und wichtig für uns ist, dass wir uns gegen unsere Eltern auflehnen.

Besonders im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren streiten sich Kinder häufiger mit ihren Eltern, was auch eine Umfrage in einer Klasse am Friedrich-Ebert-Gymnasium belegt.

In dieser Altersstufe führen selbst Kleinigkeiten wie Medienzeiten oder die Frage, wie lange man abends weg darf, zu Meinungsverschiedenheiten. Auch spielen die schulischen Leistungen bei Streitigkeiten eine große Rolle.

Nach einer Umfrage liegt die Anzahl der Konflikte pro Woche bei 13- bis 14-Jährigen bei bis zu zehn Mal, was deutlich öfter ist, als das bei jüngeren Kindern der Fall ist. Ist ja auch klar, bei Jugendlichen geht es schon um mehr.

Doch was soll man machen? Eltern kann man sich nicht aussuchen, zum Glück und umgekehrt auch nicht. Aber trotz der häufigen Auseinandersetzungen stehen sich auch viele Eltern und Kinder nahe. Das überrascht vor allem, weil den meisten von uns Jugendlichen unsere Eltern jetzt peinlich sind. Aber es ist doch noch nicht so schlimm, dass wir gar nichts mit ihnen machen. Fast die Hälfte der Schüler verbringt regelmäßig ihre Freizeit mit ihren Eltern.

Es gibt sogar einige Jugendliche, die ihre Mutter als beste Freundin ansehen. Ob das so sein muss, darüber kann man sich streiten. Einerseits ist es natürlich toll, wenn Kinder eine gute Beziehung zu ihrer Mutter haben, viel mit ihr unternehmen und Geheimnisse teilen. Das sollte aber kein Ersatz für beste Freunde sein.

Das sagt auch eine Schulsozialarbeiterin: "In einer Freundschaft kommt es darauf an, dass sich beide auf Augenhöhe befinden, was bei Mutter und Kind nicht der Fall ist. Außerdem ist es so, dass das Kind von der Mutter abhängig ist, und das sollte in einer Freundschaft definitiv nicht der Fall sein."

Schön ist, wenn man die gute Mitte findet, also sowohl mit Eltern Zeit verbringt, als auch mit Freuden Spaß hat.

Dass dies nicht immer funktioniert, ist normal, besonders wenn Kinder in der Pubertät sind und sich so vieles verändert. Schön ist es, wenn trotz der Auseinandersetzungen zwischen den Kindern und den Eltern grundsätzlich eine harmonische Atmosphäre herrscht.

Friedrich-Ebert-Gymnasium, Klasse 8b

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