Kommentar zum Streit zwischen Stadt und SWB Baugenehmigung mit fatalen Folgen

Da ist im Zusammenhang mit der Genehmigung für den Bau von 288 Appartements auf dem einstigem Gewerbegrundstück in der Weststadt offensichtlich schief gelaufen, was nur schief laufen konnte. Mit möglicherweise fatalen, weil teuren Folgen für die Stadtwerke Bonn, die zu Recht über das Vorgehen ihrer Mutter Stadt Bonn verärgert ist.

 Bereits begonnen haben die Bauarbeiten für das Appartementhaus an der Karlstraße – gleich gegenüber dem Heizkraftwerk.

Bereits begonnen haben die Bauarbeiten für das Appartementhaus an der Karlstraße – gleich gegenüber dem Heizkraftwerk.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Konsequenzen, die der Bau von – ohne Frage in Bonn notwendigen – Studentenappartments nach sich ziehen könnte, wie etwa Klagen der künftigen Bewohner über Lärm- und Verkehrsbelästigung, müssen die SWB ausbaden. Und die Zeche zahlen am Ende dann vermutlich mal wieder die Verbraucher.

Alle, die schon einmal einen Antrag für einen Dachausbau oder eine Wohnhauserweiterung beim Bauordnungsamt gestellt haben und bis zur Genehmigung zig Hürden überwinden mussten, werden angesichts dieses Vorgangs sicher verständnislos den Kopf schütteln.

Man fragt sich, wie es bei einem Projekt dieser Dimension mitten in einem hochsensiblen und ohnehin stark belasteten Quartier überhaupt zu einem positiven Bauvorbescheid für Wohnungen kommen konnte. Ohne dass die Stadtwerke – immerhin stadteigenes Energieversorgungsunternehmen – involviert waren! Reden Stadt und Stadtwerke nicht miteinander? Es ist jedenfalls starker Tobak, dass die SWB von dem Bauprojekt erst aus der Presse erfahren haben, wie es in den vertraulichen Papieren für den Aufsichtsrat von SWB Energie und Wasser heißt.

Mancher Politiker vermutet gar, dass das alles nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Doch Raum für Spekulationen bietet das Thema nicht. SWB-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Gilles sollte vielmehr seine Ankündigung wahr machen und den Vorgang von A bis Z prüfen lassen. Denn Ziel muss unter anderem sein, dass sich so etwas nicht wiederholen darf.

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