Cybermobbing Auslöser sind Konflikte in der realen Welt
Das Dauerthema Cybermobbing betrifft vor allem Jugendliche und Schüler.
Cybermobbing ist mittlerweile ein Dauerthema: Menschen, vor allem Jugendliche, werden über das Internet oder Handys anonym gemobbt. 2012 nahm sich die Schülerin Amanda Todd aus Kanada das Leben, nachdem sie monatelang im Internet gemobbt worden war.
Die 15-Jährige hatte kurz davor ein Video auf Youtube gestellt, in dem sie auf Karteikarten ihr Problem schilderte.
Es gibt viele Motive, warum Jugendliche einander im Internet schikanieren: Neid, Streit unter Freunden oder einfach aus Spaß, sich über Außenseiter (zum Beispiel in Chatrooms) lustig zu machen. Es kommt vor, dass sich die Opfer wehren oder rächen, indem sie selbst zum Täter werden.
Das Internetmobbing ist unter Schülern weit verbreitet und erfolgt per Handy oder über soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube, oder selbst erstellten Internetseiten. Viele Studien zeigen, dass in Deutschland mittlerweile über ein Drittel der Schüler in einem Zeitraum von zwei Monaten mindestens einmal als Opfer von Cybermobbing betroffen war und über die Hälfte selbst als Täter aktiv wurde. Die Opfer werden durch Bloßstellung, Belästigung oder durch Verbreitung falscher Behauptungen gemobbt.
In der Anonymität des Internets sieht der Täter sein Opfer nicht, er ist sich der Auswirkungen seines Verhaltens oft nicht bewusst. Es ist einfach, Unwahrheiten zu äußern oder herumzuschimpfen. Das kann schlimme Folgen haben: Die Opfer sind hilflos und verzweifelt, es kommt nicht selten zu psychischen Problemen wie Angststörungen oder Depressionen.
Aber was kann man dagegen tun? Mobbing im Netz lässt sich nie ganz verhindern, unabhängig davon, wie sicher die Seiten sind oder ob sie über "rote Knöpfe" verfügen, mit denen man Angriffe im Internet melden kann.
Denn die Auslöser für die Konflikte, für Beleidigungen und Demütigungen im Netz sind in den Schulen, also in der realen Welt verankert. Und nur dort können sie auch gelöst werden. Opfer trauen sich oft nicht, andere darüber zu informieren und sich Hilfe zu holen, aus Angst, weiterhin oder sogar noch schlimmer gemobbt zu werden.
Was können die Schulen tun? Natürlich können Lehrer nicht ihre Schüler kontrollieren. Aber sie können sie aufklären und deutlich machen, welche Folgen Cybermobbing haben kann.
Was passiert, wenn man zum Täter wird und welche Folgen das für beide Seiten hat, für die des Opfers und die des Täters. Und Lehrer können mehr Hilfen und Wege für die Opfer aufzeigen. Zum Beispiel auch auf Selbsthilfegruppen hinweisen.
Beethoven-Gymnasium, Klasse 8c