Die Pollen fliegen wieder... Die Heuschnupfensaison beginnt

Bereits zwölf Millionen Menschen in Deutschland sind allergisch gegen Pollen, Tendenz steigend.

 Der Pollenflug lässt viele Allergiker gleich zu Anfang des Frühjahrs niesen.

Der Pollenflug lässt viele Allergiker gleich zu Anfang des Frühjahrs niesen.

Foto: DJD/ALLVENT/ISTOCK.COM/RAZYPH

Vor allem die Zahl der Patienten, die auf Birken und Gräser reagieren, nimmt immer weiter zu, warnt der Ärzteverband deutscher Allergologen (AEDA).

Viele Allergiker, die unterHeuschnupfen leiden, nehmen Medikamente ein, um die Symptome zu lindern. DieUrsache wird dadurch jedoch nicht behoben. "Die Hyposensibilisierung ist dieeinzige Behandlungsmethode, welche die überempfindliche Reaktion des Körpersnormalisieren kann", weiß Dermatologin Dr. Margareta Mayer-Gliga von IKK Med,dem medizinischen Beratungstelefon der IKK classic.

Bei dieser Therapie wirddas Immunsystem des Patienten umerzogen. Es "lernt", dass derallergieauslösende Stoff nicht schädlich ist. In den meisten Fällen erfolgt dieImmunisierung mit Hilfe von Injektionen.

Die Therapie dauert etwa drei Jahre, in denen dieKonzentration des Allergieauslösers langsam gesteigert wird. In der erstenPhase injiziert der Mediziner das Allergen wöchentlich, später einmal proMonat. Da es bei dieser Methode zu allergischen Reaktionen kommen kann, bleibtder Patient nach der Injektion zur Beobachtung rund 30 Minuten in derArztpraxis.

Möglich ist die Hyposensibilisierung auch in Form von Tropfen oderTabletten. „Der Allergiker nimmt das Allergenextrakt täglich ein, ebenfallsüber einen Zeitraum von drei Jahren“, so Fachärztin Dr. Mayer-Gliga. DieErfolgsaussichten der Behandlung sind gut. Bei 70 bis 80 Prozent der Patientenkönnen die Beschwerden meist dauerhaft gelindert werden. In einigen Fällenverschwinden sie sogar völlig.

Geeignet ist die Therapie für Erwachsene ohneschwere Begleiterkrankungen und für Kinder ab dem Schulalter. Die Kostenübernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.

„Klimatische Veränderungen sind dafür verantwortlich, dassdie Pollenflugzeit und damit auch die Heuschnupfensaison immer früher im Jahrbeginnen und immer später enden“, erklärt Gesundheitsexpertin Beate Fuchs vomVerbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Nicht immer allerdings handelt es sichausschließlich um eine Pollenallergie, die den Betroffenen zu schaffen macht.Bei Heuschnupfen sollte auch an eine Belastung durch Hausstaub und/oderSchimmelpilze gedacht werden – letztere kommen bevorzugt auch an feuchtenPflanzen vor.

Was Allergien besonders unangenehm macht, sind die oftunbefriedigenden Behandlungsmöglichkeiten. Die Schulmedizin konzentriert sichauf die Linderung der Symptome. Manche Menschen vertragen die Medikamente, beianderen stellen sich Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Kopfschmerzen ein.Dennoch kann der Allergiepatient einiges dafür tun, sein Befinden positiv zubeeinflussen.

Steht fest, welche Pollen die allergischen Symptomehervorrufen, hilft ein Blick in den Pollenflugkalender. Während Frühblüher wieErle oder Hasel etwa von Januar bis April für Probleme sorgen, ist derPollenflug von Birke, Esche, Buche und Eiche von März bis Mai besonders hoch.

Die Verwendung einer Nasendusche, der Einsatz von Pollenfilternim Auto und vor den Fenstern sowie häufiges Waschen der Haare und Hände könnendie Beschwerden lindern. Gegen eine Pollenbelastung in den eigenen vier Wändengibt es heute auch bauliche Möglichkeiten. Pollenschutzelemente können auf Maßgefertigt und an Fenstern sowie Türen befestigt werden. djd

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