Jetzt standhaft bleiben

Sport treiben trotz Nässe und Kälte. Das geht – und ist sogar gesund.

 Fitness statt Faulheit – um im Winter joggen zu gehen, bedarf es in der Regel einiger Überwindung.

Fitness statt Faulheit – um im Winter joggen zu gehen, bedarf es in der Regel einiger Überwindung.

Foto: TMN

Nass, kalt, ungemütlich – da hat der innere SchweinhundHochkonjunktur. Manch einer lässt sich in der trüben und kalten Jahreszeithängen. Die Motivation für ein Fitnessprogramm im Freien sinkt gegen Null.Dabei ist Sport im Winter absolut gesund, meinen Experten.

Vor allem das Herz-Kreislauf-System bleibt durch Bewegung inSchwung. Durch die Abwechslung von Belastung und Regeneration sowie durch denWechsel von warm und kalt wird das Immunsystem angeregt. Außerdem bekommen wirim Winter ohnehin zu wenig Tageslicht. Das drückt auf die Stimmung. BestimmteBotenstoffe und Neurotransmitter im Gehirn werden vor allem durch Tageslichtstimuliert. Und das hebt die Stimmung. Voraussetzung ist allerdings, dass manbeim Sport im Winter ein paar Regeln beachtet.

Sportwissenschaftler und Mediziner halten im Winter vorallem moderate Ausdauersportarten für das ideale Trainingsprogramm. Joggen,Walken oder Langlauf zählen dazu. Das Entscheidende bei diesen Sportarten ist,dass man hierbei gleichmäßig, ruhig und nicht zu tief atmet. Unter diesenBedingungen ist Sport bis Temperaturen von minus 10 bis minus 15 Grad möglich,ohne dass der Körper dabei Schaden nimmt.

Ein spezielles Aufwärmtraining wegen der tiefen Temperaturenist bei diesen Sportarten nicht notwendig. Als Tipp gilt: die ersten zehnMinuten langsam angehen lassen, bis die Muskeln erwärmt sind. Danach kann dasTempo gesteigert werden. Bei schnellen und intensiven Belastungen, wie beimSkifahren, ist dagegen ein Aufwärmen vor der ersten Abfahrt und nach einerPause auf jeden Fall erforderlich. Sonst drohen Verletzungen.

Die Angst vor der Kälte ist unbegründet, solange man durchdie Nase atmet. Dabei wird die Luft erwärmt und angefeuchtet. Bei kalter undsehr trockener Luft und wenn die Schleimhäute durch die Heizungsluft schonausgetrocknet sind, kann eine milde Nasensalbe Erleichterung bringen. Meistaber reagiert die Nase selbst mit einer Feuchtigkeitsoffensive: Bei Kältebeginnt sie zu laufen.

Wichtig ist, dass die Belastung im Winter nicht zu intensivist. Denn dann beginnt man durch den Mund zu atmen. Die Luft wird so nicht mehrgefiltert, unzureichend angewärmt und angefeuchtet. Das Ergebnis kann einunangenehmer Reizhusten sein. Also: Im Winter die Belastung so wählen, dass manmöglichst immer durch die Nase atmen kann.

Bei der Bekleidung sollte man das Zwiebelschalenprinzipberücksichtigen. Experten empfehlen als erste und unterste Kleidungsschichteine enganliegende Funktionsunterwäsche. Nur sie ist in der Lage, den Schweißschnell von der Haut weg zu transportieren. Das verhindert ein Auskühlen. EinMischgewebe aus Kunststofffasern und Merinowolle bringt die besten Ergebnissehinsichtlich Funktion und Komfort.

Die zweite Schicht sollte wärmeisolierendwirken. Hier empfiehlt sich ein Fleece- oder Wollpulli. Auch eine Kombinationaus dünnem Fleece und Soft-Shell-Jacke ist möglich. Die dritte beziehungsweiseäußerste Schicht sollte Wind und Wasser abweisend sein – aber dennochatmungsaktiv.

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