Porsche Cayenne: Selbst Sportwagenfahrer werden blass

Ende Februar kommt die neue Generation des Cayenne auf den Markt. Das Topmodellbeschleunigt in 5,1 Sekunden auf Tempo 100. Hervorragende Straßenlage durch elektronische Wankstabilisierung

Porsche Cayenne: Selbst Sportwagenfahrer werden blass
Foto: Werksfoto

Mit einer Reihe technischer Delikatessen startet Porsche die zweite Generation seiner Cayenne-Baureihe. Dazu gehört eine völlig neue Motorengeneration mit Benzin-Direkteinspritzung und die Weltpremiere des PDCC, eines elektronischen Systems zur Wankstabilisierung. Ab 24. Februar wird der neue Cayenne ab 51 735 Euro in der V 6-Motorisierung ausgeliefert.

Im V 8-Topmodell katapultiert der mächtige Turbo den Cayenne in nur 5,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Ein Wert, der sogar Sportwagenverkäufer blass werden lässt. Die Spitze liegt bei 275 km/h. Möglich sind diese Leistungen durch das Zusammenspiel von Benzin-Direkteinspritzung, variabler Ventilsteuerung und Bi-Turbo-Aufladung.

Die nunmehr stärkste Motorversion, deren Hubraum von 5,0 auf 4,8 Liter reduziert wurde, legt mit 368 kW/500 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment los wie eine Flugzeugturbine. Gegenüber dem Vorgänger steigt die Leistung um elf Prozent, das Drehmoment um 13 Prozent.

Gleichzeitig werden im EU-Gesamtzyklus die Verbrauchswerte um rund fünf Prozent auf immerhin noch 14,9 Liter auf 100 Kilometer gesenkt. Porsche-Chef Wiedeking hat Tests im realen Fahrbetrieb durchführen lassen, die Verbrauchseinsparungen um bis zu 15 Prozent ergaben.

Das Cayenne-Topmodell kostet mit 108 617 Euro mehr als doppelt soviel wie das 3,6-l-Basismodell. Mit dem kann man auch gut leben, er schiebt den großen SUV schon recht eindrucksvoll an und entwickelt einen kernigen Sound. In 8,5 Sekunden beschleunigt der V 6 auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 227 km/h. Der Kunde kann hier und beim "S" wählen zwischen Handschaltung mit sechs "härteren Zähnen" oder Tiptronic.

Von allen drei Motorversionen macht der zusammen mit VW entwickelte und gebaute 3,6-l-Sechszylinder den größten Leistungssprung. Der V 6 verfügt über einen größeren Hubraum und leistet jetzt 213 kW/290 PS, das ist ein Plus von 16 Prozent, sowie 385 Newtonmeter (plus 24 Prozent). Sein Durchschnittsverbrauch wird mit 12,9 Liter auf 100 Kilometer angegeben.

In der mittleren Motorisierung holt die jetzt mit variabler Ventilsteuerung ausgerüstete V 8-Saugversion 283 kW/385 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment aus 4,8 Liter Hubraum. Sie steht mit 66 610 Euro in der Preisliste.

Wer die neueste Technik an Bord haben will, muss hier (wie beim V 6) gut 6 000 Euro für den aktiven Wankausgleich und die (dann obligatorische) Luftfederung inklusive Niveauregulierung drauflegen. Die Wirkung des Systems ist hervorragend und revolutioniert geradezu das Fahrverhalten sportlicher Geländewagen und bringt dennoch einen Gewinn an Komfort.

Erste Testfahrten zeigten ein deutlich verbessertes Handling und eine erhöhte Fahrsicherheit. Fast nebenbei wirkt auch die (laut Porsche unveränderte) Lenkung agiler. Manch einer fühlt sich in den 911-er-Sportwagen versetzt. Die Seitenneigung in Kurven wird durch zwei aktive Stabilisatoren nahezu vollständig ausgeglichen, ein Aufschaukeln über Bodenwellen oder im Gelände ist kaum noch feststellbar. Nicht zuletzt profitiert auch die Traktion und Geländegängigkeit.

Optisch gewinnt der Cayenne durch seine geänderte Frontpartie. Der Neue hat gute Chancen, auf den Märkten, insbesondere in den USA, erfolgreich zu bleiben. Ähnlich wie der 911-er im Westen wird der Cayenne in aufstrebenden Märkten wie China, Russland, Mittlerer Osten und Lateinamerika zum "Technologie- und Imageträger und damit zum Aushängeschild der Marke", sagt Porsche-Chef Wiedeking. Dort diene der Cayenne als "Türöffner" für die anderen Modelle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort