Schon gewusst: Was machen eigentlich die Insekten im Winter?

Im Frühling und Sommer surren und krabbeln sie zu Millionen durch die Gegend: Insekten. Aber was machen die Tierchen eigentlich im Winter?

 Wenn es kalt wird, suchen sich Marienkäfer oft scharenweise ein warmes Plätzchen, um dort in einen Ruheschlaf zu fallen.

Wenn es kalt wird, suchen sich Marienkäfer oft scharenweise ein warmes Plätzchen, um dort in einen Ruheschlaf zu fallen.

Foto: dpa

Viele Leute glauben: Wenn es im Winter sehr kalt ist, gibt es im nächsten Jahr weniger Insekten, weil sie in der Kälte sterben.

Das stimmt aber so nicht. Eigentlich macht selbst große Kälte den Insekten nicht viel aus. Es ist sogar eher umgekehrt: Für die Tiere ist es viel schlechter, wenn der Winter eher mild und regnerisch ist. Denn im Boden leben viele Pilze. Wenn es feucht und warm ist, breiten die sich besonders gut aus. Die Pilze überwuchern die Insekten, deren Eier, Puppen und Larven. Die Pilze zersetzen die Insekten dann. Man kann auch sagen: Die Insekten verschimmeln.

Wenn es im Herbst kalt wird, suchen sich die meisten Insekten ein geschütztes Plätzchen. Zum Beispiel in Holzspalten, Baumlöchern, hohlen Pflanzenstängeln oder Mauerritzen. Überall dort, wo sie vor Regen oder Schnee, vor Vögeln oder anderen Feinden geschützt sind. Manchmal tun sich die kleinen Tierchen auch in größeren Gruppen zusammen. Sie kuscheln sich sozusagen aneinander. Marienkäfer etwa bilden solche Gemeinschaften. Oder auch die meisten Ameisen: Viele Arten verlegen ihr Nest im Winter tiefer in den Boden, um der größten Kälte zu entgehen. Dort bewegen sie sich dann so wenig wie möglich. Erst wenn die Temperaturen steigen, werden die Tiere wieder munter und krabbeln nach draußen. Einige Insekten haben einen wirklich guten Trick entwickelt, damit ihnen die Kälte nichts anhaben kann: Sie haben ein Frostschutzmittel in ihrem Körper.

Zu diesen Insekten gehören zum Beispiel Marienkäfer, Wintermücken oder die Hummelkönigin. So ein Frostschutzmittel verhindert, dass Wasser gefriert. Vielleicht kennst du das vom Auto: Im Winter geben Autofahrer auch etwas Frostschutzmittel in das Kühlwasser des Autos. Damit friert das Kühlwasser nicht ein. Bei den Insekten ist es im Prinzip genau das Gleiche. Das Wasser in ihrem Körper enthält eine Art Frostschutzmittel. Das kann aus Zucker oder anderen Stoffen in der Körperflüssigkeit bestehen. Dieser Trick verhindert, dass die Körperflüssigkeit zu Eis wird.

Es gibt aber auch ein Insekt, das sich im Winter richtig viel bewegt: die Honigbiene. Allerdings bekommen wir davon gar nichts mit. Die Bienen fliegen nämlich nicht herum. Sie bleiben während der kalten Jahreszeit in ihrem Stock. Dort kuscheln sie sich in einem kugeligen Gebilde zusammen. Das nennt man Wintertraube. Dort zittern sie dann wie verrückt mit ihren Muskeln. Denn dadurch entsteht Wärme. Auch wenn es draußen friert, ist es deshalb im Bienenstock mit rund 20 Grad Celsius kuschelig warm.

Andere Insekten sterben mit Beginn der kalten Jahreszeit. Sie haben aber dafür gesorgt, dass im nächsten Frühjahr ihre Kinder lossurren können. Einige Schmetterlingsarten zum Beispiel legen vor dem Winter Eier.

Wissensfrage: Wusstest du, dass Honigbienen nicht aufs Klo gehen, wenn es im Winter kalt ist? Und das, obwohl sie im Bienenstock weiterhin wach sind und Honig fressen. Sie verdauen den Honig und es entsteht Kot. Doch den geben die Bienen nicht ab. Sie würden sonst den Bienenstock verschmutzen. Stattdessen sammeln sie ihn in einer Kotblase. Die wird im Laufe des Winters immer dicker und dicker und füllt schließlich fast den ganzen Hinterleib aus. Sobald es draußen warm genug ist, schwärmen die Bienen aus und leeren ihre Kotblase.

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