Straßenkarneval ist für sie kein Vergnügen

Einer der größten Karnevalszüge landesweit steht an, der Rosenmontagszug in Köln. Mit dabei sind nicht nur die freudigen Karnevalisten, sondern auch ihre treuen Begleiter, die Pferde, die die buntgeschmückten Wagen ziehen oder als Reittiere dienen. Artikel einer Schülerin der Liebfrauenschule Bonn, Klasse 8b.

 Das Foto zeigt Pferde kurz vor ihrem Einsatz im Rosenmontagszug. Für die Tiere ist der laute Umzug eine starke Belastung.

Das Foto zeigt Pferde kurz vor ihrem Einsatz im Rosenmontagszug. Für die Tiere ist der laute Umzug eine starke Belastung.

Foto: dpa

Für Pferde und Reiter beginnt der Rosenmontag schon um 4 Uhr morgens. Die Tiere werden genauso wie die Menschen zuerst frisiert und in Vereinsfarben geschmückt, die Reiter kleiden sich ein. Sie tragen Uniformen oder Kostüme.

Nach dem Transport zum Sammelplatz in Köln, gibt es für alle ein Frühstück und die letzte kleine Pause, dann geht es los. Waren die Vorbereitungen für die Pferde vielleicht bis jetzt noch erträglich, so kommt jetzt der unangenehme Teil.

Normalerweise sind 6,5 Kilometer Zugweg keine lange Strecke für ein gesundes Pferd. Jedoch wird dieser Weg durch Lärm, bunte Menschenmassen und Karnevalisten, die sich vor die Hufe der Pferde werfen, um auch noch das letzte Bonbon zu bekommen, erschwert.

Dieser Trubel geht selbst am ruhigsten Pferd nicht spurlos vorbei, denn Pferde sind vom Instinkt her Fluchttiere, deshalb greifen die Vereine oftmals zum vermeintlich einzigen Lösung, zur Beruhigungsspritze.

Die wenigsten denken jedoch daran, dass diese Spritzen das Pferd schon bei einer leichten Überdosierung zu einer Gefahr für Menschen werden lässt, da die Spritzen auch Nebenwirkungen haben. So neigt das Pferd dazu, sich anzulehnen, zu straucheln oder gar zu stürzen.

Deshalb sprechen sich viele Tierärzte und auch manche Karnevalsvereine dafür aus, die Pferde lange vor den Zügen an Lärm, Menschen und den bunten karnevalistischen Trubel zu gewöhnen. Bei der Polizei zum Beispiel werden die Pferde zwölf Monate lang ausgebildet, damit sie überhaupt eingesetzt werden dürfen.

Sie werden an optische und akustische Reize gewöhnt und zur Übung mit einem erfahrenen Pferd auf Streife geschickt, um sich an den Straßenverkehr zu gewöhnen. Natürlich können Karnevalsvereine solch ein Training nicht leisten. Darum hoffen viele, dass man in Zukunft auf Privatpferde im Karneval verzichten wird.

Liebfrauenschule Bonn, Klasse 8b

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