Leistungssport Spagat zwischen Schule und Ballett

Jessica muss im Sport hohe Anforderungen erfüllen, hat aber auch viel Freude daran.

 Wer erfolgreich sein will, muss hart trainieren.

Wer erfolgreich sein will, muss hart trainieren.

Foto: Jens Kalaene

Jessica, ein Mädchen mit langem blondem Haar, das zu einem Dutt frisiert ist, ist auf dem Weg zum Unterricht in der Ballettschule International Bonn. Seitdem sie fünf Jahre alt ist, lernt sie Ballett. Inzwischen ist sie zwölf Jahre alt.

Innerhalb dieser Zeit wurde die Ballettschule, in der sie zusammen mit ihren Freundinnen für Weltmeisterschaften trainierte, zu ihrem zweiten Zuhause.

Doch gut in der Schule zu sein, gute Leistungen beim Ballett zu zeigen, jedes Wochenende zu Wettkämpfen und Meisterschaften zu fahren, für die Freundinnen da zu sein und trotzdem ein wenig freie Zeit für sich zu haben, ist nicht geradezu einfach zu koordinieren - schon gar nicht mit gerade mal zwölf Jahren.

Um gut bei den regelmäßig stattfindenden Wettkämpfen an den Wochenenden abzuschneiden, trainiert Jessica sechsmal die Woche zwei Stunden in der Leistungsgruppe für Elf- bis 13-jährige.

Wenn sie von der Schule nach Hause kommt, hat sie also gerade ausreichend Zeit, um zu essen und einen Teil ihrer Hausaufgaben zu erledigen. Dann muss die Sankt Augustiner Schülerin schon zum Ballettunterricht nach Bonn fahren.

Wenn Wettkämpfe anstehen, sind zeitlich keine Probetrainings mehr für sie möglich. Das alles klingt sehr streng und anstrengend, doch Jessica und ihre Mittänzer haben viel Spaß.

"Während meiner Zeit in der Ballettschule habe ich nicht nur Tanzen gelernt, sondern auch gelernt, ruhig und diszipliniert zu sein, mich auf mich selber zu konzentrieren und nicht von anderen ablenken zu lassen. Ich musste lernen, selbstständig zu sein, meinen Tagesablauf zu koordinieren, zu Terminen stets pünktlich zu kommen und mich mit fremden Menschen abzusprechen", sagt Jessica.

An Selbstbewusstsein gewonnen

Weiter sagt sie: "Ich habe an Selbstbewusstsein gewonnen und gemerkt, dass ich mich nicht verstecken muss. Ballett hat mir gezeigt, dass jeder gut sein kann, wenn nur konzentriert genug trainiert wird."

Ballett sei ihre große Leidenschaft. Von der Schule wurde Jessica immer unterstützt. Ihre schulischen Leistungen waren sehr gut, deshalb durfte sie an den Wettkämpfen, deren Großteil während der Schulzeit stattfindet, vom Unterricht fortbleiben. Die so entstehenden Fehlstunden und Stofflücken müssen jedoch anschließend nachgeholt werden.

Dies hat Jessica bisher immer tun können, doch inzwischen wird es in der Schule immer schwieriger. Da Jessica nicht sehr viel Zeit zwischen Schule und Training bleibt, sie trotzdem jedoch ihre Hausaufgaben zu erledigen und ausreichend für bevorstehen Arbeiten zu lernen hat, muss sie das Training immer öfter ausfallen lassen.

Dies gefällt allerdings weder ihr noch ihrer Ballettlehrerin. Denn wie auch in der Schule wird auch der Ballettunterricht immer anspruchsvoller.

Auch wenn sie enormem Druck standhalten muss, liegt es an ihr, den Spagat zwischen Schule und Ballett zu meistern.

Rhein-Sieg-Gymnasium, Klasse 8d

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