Ihre Rezepte sind alte Familiengeheimnisse

bonn · Das Ehepaar Wu bietet im "Tee Tempel" in Köln und Königswinter mehr als 300 Sorten an. Artikel einer Schülerin des Beethoven-Gymnasiums, Klasse 8b.

Vor 20 Jahren kamen Tiee-Chang Wu und Uranchimeg Wu aus der Mongolei nach Deutschland und eröffneten ihren ersten Tee-Laden in Köln. Heute haben sie eine kleine Ladenkette mit einer Filiale in Königswinter und verschicken ihren Tee in die ganze Welt.

Abwarten und Tee trinken, sagt man, hängt den Beutel in die Kanne und gießt kochendes Wasser drüber. Fertig ist die Lauge, so zumindest würden Tiee-Chang Wu die so entstandene Flüssigkeit nennen.

Was in manchen Beuteln Tee verborgen ist, das hat aus der Sicht der Besitzer des Teeladens nichts mit dem zu tun, was sie verkaufen. Viele ihrer Tee-Rezepte sind schon seit Generationen im Familienbesitz. "Rezepte und Mischungen wurden von Generation zu Generation weitergegeben", sagt Tiee-Chang Wu. Deshalb kann er auch zu vielen Tees eine Geschichte erzählen. Zum Beispiel zum "Lung Ching Tee", benannt nach Kaiser Chian Lung, der vor circa 250 Jahren in Zivilkleidung eine Teeplantage besuchte, wo ihm Mönche mit Brunnenwasser ein derart köstliches Getränk brühten, dass der Kaiser nichts anderes mehr trinken wollte. Zu vielen Tees sind außergewöhnliche Zutaten nötig, die das Ehepaar Wu schon in die Urwälder Chinas oder zu Bocksdornplantagen nach Taiwan, in die Innere Mongolei oder nach Japan führten. Erst vor wenigen Wochen kehrte es von dem Besuch einer Teeplantage in China zurück.

Der Großteil der Stammkunden schwört auf den "La Cucu". Er ist die beliebteste Hausmarke seit über 16 Jahren. Er besteht aus grünem Sencha-Tee, Bocksdorn und Ringelblumen. Ferner gibt es unterschiedliche Roibusch-Mischungen, weiße Tees, frische Früchtetees und verschiedene schwarze Tees. "Hinter jedem Tee steckt etwas Besonderes. Das wissen viele Verkäufer nicht", sagt Uranchimeg Wu, die aus den Steppen der Mongolei stammt, wo Tee zur Familientradition zählte: "In unserer Heimat gibt es ein Sprichwort: Gebe einem Wanderer ein gutes Wort, und du bekommst ein Lächeln. Gebe einem Wanderer eine Tasse Tee, und du bekommst einen Freund."

Das Ehepaar Wu gibt sein Wissen auch in Tee-Seminaren weiter. Denn oft seien es nur Kleinigkeiten, die den Geschmack und die Wirkung des Tees beeinflussten. Meist erkenne man qualitativ hochwertige Tees an ihrer Verarbeitung und ihrem Duft. Auch die Quelle des Tees spiele eine wichtige Rolle.

Beethoven-Gymnasium, Klasse 8b

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