Ramadan Der Anfang war für mich unerträglich

Im Ramadan fasten tagsüber die gesunden jugendlichen und erwachsenen Muslime. Erst nach Sonnenuntergang dürfen sie essen und trinken.

 ARCHIV - Asylbewerber Ahmad Al Sagged (r) und seine Tochter Lujain (Mitte) stehen am 18.06.2015 in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Meßstetten (Baden-Württemberg) nach Sonnenuntergang an der Essensausgabe, während Sohn Ali (l) mit seinem Essentablett gerade daran vorbei läuft. Foto: Felix Kästle/dpa (zu lsw Korr: „Verpflegung von Flüchtlingen“ vom 15.11.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit

ARCHIV - Asylbewerber Ahmad Al Sagged (r) und seine Tochter Lujain (Mitte) stehen am 18.06.2015 in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Meßstetten (Baden-Württemberg) nach Sonnenuntergang an der Essensausgabe, während Sohn Ali (l) mit seinem Essentablett gerade daran vorbei läuft. Foto: Felix Kästle/dpa (zu lsw Korr: „Verpflegung von Flüchtlingen“ vom 15.11.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit

Foto: picture alliance / dpa

Das Fasten ist für viele Religionen ein fester Bestandteil. Als Fasten wird der Verzicht auf etwas für einen bestimmten Zeitraum bezeichnet. Dies können Genussmittel wie Süßigkeiten, Medien, aber auch Speisen und Getränke sein. Fasten soll man in den meisten Religionen erst ab der Pubertät.

Im Islam ist es Pflicht für Jungen und Mädchen, ab der Pubertät zu fasten. Das Fasten im Islam dauert einen vollen Monat (der neunte Monat im Kalender der Muslime) und heißt Ramadan. Da dieser Kalender anders aufgebaut ist, ändert sich der Beginn des Ramadan von Jahr zu Jahr.

Für Muslime in Deutschland begann der Ramadan dieses Jahr am 6. Juni und dauert bis zum 4. Juli. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang verzichten Gläubige während dieser Zeit auf Essen und Trinken. Auch Rauchen und Geschlechtsverkehr sind untersagt.

Im Ramadan wird ab Sonnenaufgang auf jegliche Nahrung wie Speisen und Getränke verzichtet – solange bis die Sonne untergeht. Der Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islams, daher ist es eine Pflicht für Muslime. Schwangere und Kranke sowie Kinder sind zum Fasten nicht verpflichtet. Schwangere und Kranke müssen später die versäumten Tage nachholen.

Ich selbst bin Türke und Moslem und nehme seit zwei Jahren am heiligen Monat des Islams teil. Für mich war der Anfang unerträglich, die heißen Tage ohne Essen und Trinken waren eine undenkbare Qual.

Ich versuchte, mich zusammenzureißen und Stärke zu zeigen, doch immer wieder kam der Gedanke: „Nimm doch einen Schluck Wasser, es wird schon nichts dabei sein.“ Anfangs bedeutete der Ramadan für mich, nur auf Nahrung zu verzichten. Doch der Sinn des Ramadans ist, nicht nur auf Essen und Trinken zu verzichten, sondern auch auf Dinge, die uns sonst noch Spaß machen.

Wir verzichten deshalb auch auf Musik und Fernsehen. Stattdessen verbringen wir viel Zeit mit der Familie, helfen und spenden für die Armen. Zudem gehe ich öfter als sonst in die Moschee zum beten.

In meinem Leben verändert sich sonst nichts. Ich gehe weiterhin zum Fußball und mache auch beim Sportunterricht mit. Dass meine Mitschüler neben mir essen, macht mir nichts aus.

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