Aber warum ist AMD im Prozessormarkt so weit zurückgefallen? Ende 2011 stellte AMD seine neue Bulldozer-Architektur vor. Anders als Intel, das die Leistung durch neue Techniken wie dem Hyperthreading – bei dem jeder Prozessorkern einen weiteren simuliert – steigerte, versuchte AMD, die Leistung durch starke Taktsteigerung zu erhöhen.

Diese Rechnung ging nicht auf. Der Stromverbrauch und der Wärmeausstoß stiegen stark an, so dass stärkere Kühlung benötigt wurde. Dann versuchte AMD, die Leistung durch kleine Verbesserungen der Bulldozer-Architektur zu erhöhen, kam aber nie wirklich an Intel heran. Schnell waren die AMD-Prozessoren in das Ultra-Spar-Segment abgeschoben.

Dies brachte AMD dazu, alles auf eine Karte zu setzen: Seine schon seit 2012 von Grund auf neuentwickelte Architektur „ZEN“, die vor einigen Wochen in Form von Ryzen erschien.

Aber warum könnten Computer langfristig günstiger werden? Nach der Veröffentlichung von Ryzen gab es erste unabhängige Tests. Ryzen kann zwar in den meisten Tests Intel nicht schlagen, rückt aber auf. AMD hat sich als Konkurrenz zu Intel präsentiert.

Dessen Monopolstellung scheint vorbei und die Ryzen-Achtkernprozessoren sind bereits erhältlich und kosten nur ein Drittel. Sollte AMD seine Preispolitik in die tieferen Leistungsebenen fortführen, profitieren davon alle Desktop-PCs. Dann dürfte AMD vor allem das Niedrigpreissegment erobern, das Intel zuletzt noch einmal mit seinem neuen Pentium attraktiv gemacht hat.

Diese neuen Prozessoren werden schon bald in Komplett-PCs verbaut. Dies könnte zu einer Preissenkung im Niedrigleistungsbereich (Büro-PCs) und Leistungssteigerung im High-End-Bereich (zum Beispiel Gaming) bei gleichem Preis führen.