Backe, backe, Kuchen: Ruft der Bäcker noch?

LINZ · Jeder Deutsche isst jährlich fast 60 Kilogramm Brot, das wird aber immer öfter beim Discounter statt in der Bäckerei gekauft. Obwohl sich die meisten einig sind, dass es wieder mehr Bäckereien mit Backstuben geben sollte, lassen sich viele von den niedrigen Preisen der Bäcker-Ketten und Discounter anziehen.

 So viele Brotsorten können kleine Betriebe kaum bieten.

So viele Brotsorten können kleine Betriebe kaum bieten.

Foto: dpa

Im Supermarkt zum Beispiel kostet ein Vollkornbrot nur ungefähr einen Euro. Kleinbäckereien können diesen Preis nicht bieten. Dort kostet das Vollkornbrot dreimal so viel. Auch wenn den meisten Leuten Qualität wichtiger ist als der Preis, ist es ihnen oft zu umständlich, den längeren Weg zur Bäckerei in Kauf zu nehmen.Von rund 24.600 Bäckereibetrieben, die es 1994 noch gab, gibt es heute nur noch etwas mehr als die Hälfte.

Selbst in Großstädten sind traditionelle Bäckereien eher selten, meistens sind die Filialen einer mittelständischen Bäckerei oder eines Bäckereibetriebes, der mehrere Bäckereiläden beliefert, in der ganzen Stadt verteilt.

In den Großbäckereien, die die Discounter und Supermärkte beliefern, ist das Herstellen der Backwaren ohne Fertigbackmischungen undenkbar. Sie sparen Zeit und sichern eine gleichbleibende Qualität ihrer Brote.

Auch machen die Bäckerei-Ketten und Discounter mit ihrem vielfältigen Sortiment den Einzelbetrieben Konkurrenz. Die Großbäckereien backen die Brote und andere Backwaren maschinell. Sogenannte "Backstraßen" können in zwei Stunden bis zu 2 500 Kilogramm Teig verarbeiten. Von diesen Mengen können die Bäckereien, in denen die Bäcker schon früh um zwei an der Knetmaschine stehen, um ihre Waren zuzubereiten, nur träumen.

Da können Kleinbäckereien nicht mithalten. Der traditionelle Familienbetrieb kann nur dann überleben, wenn er eine Nische findet. Das heißt, ganz bei der alten Tradition bleiben, ohne Fertigbackmischungen und Massenproduktion.

Martinus-Gymnasium, Linz, Klasse 9c

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