Kita Hexenhaus Erst in die Zeitung schauen, dann damit basteln

Bonn · Bei dem Medienprojekt "Garyklasse" befassen sich Kinder in Kitas nicht nur mit dem Inhalt von Tageszeitungen. Es gibt auch etwas zu basteln.

Die Garyklasse der Kita Hexenhaus bastelt ihr Zeitungsmännchen.

Die Garyklasse der Kita Hexenhaus bastelt ihr Zeitungsmännchen.

Foto: GA

„Sucht euch jetzt aus, woraus ihr die Haare machen wollt, ob aus Wolle oder Papier. Und hier ist das Material für das Gesicht.“ Nicole Bagdahn, Erzieherin und Leiterin der Kita Hexenhaus in Tannenbusch, erklärt den Kindern, wie sie nun ihr selbst gebasteltes Zeitungsmännchen weiter gestalten können. Zwei Wochen lang haben sich die Fünf- und Sechsjährigen der Einrichtung mit dem General-Anzeiger beschäftigt und die Tageszeitung regelrecht erobert. Mit den Resten wird nun gebastelt.

Bagdahn und ihre Kollegin Bettina Engster gehören mit ihrer Einrichtung zu den ersten in Bonn, die am neuen Angebot des General-Anzeigers „Garyklasse“ teilnehmen. „Bevor wir losgelegt haben, sollten erst einmal alle Kinder zu Hause schauen, welche Zeitungen und Zeitschriften sie dort finden“, erzählt Engster. Nicht überall seien die Kinder fündig geworden.

Eine Herausforderung für die Erzieherinnen. Denn oftmals sind die Medien Fernsehen, Handy und Tablets selbst den Kleinen viel näher als eine Zeitung. Dennoch war die Begeisterung bei den Kleinen dann groß.

Die Zeitung bringt der Zeitungsbote

Vieles mussten sie sich im Stuhlkreis selbst durch Erzählen und Zuhören erarbeiten und erklären. „Wer bringt denn die Zeitung?“, fragte beispielsweise Engster. Schnell klärten die Kinder die Unterschiede zwischen Post- und Zeitungsbote und auch die Unterschiede, was Wochenzeitungen, Tageszeitungen und Zeitschriften sind.

In Zweiergruppen studierten die Vorschüler die auf dem Boden liegende Zeitung, blätterten sie um und suchten sich Dinge aus, die sie interessierten. „Mir hat am meisten Spaß gemacht, das Bild des Tages zu suchen“, sagt Diana. Das fand auch Artemis schön. „Es gab auch Bilder, über die wir sprechen mussten. So bei einem Bild von einem Kriegsschauplatz“, sagt die Kita-Leitung. Einige Kinder stammen aus Ländern, in denen Krieg herrscht und erzählten von ihren Erinnerungen. Die Bilder wurden dann jeweils ausgeschnitten und auf Pappe aufgeklebt.

Die Wetterkarte lesen

Beliebt war auch das Selberlesen, auch wenn sich das altersgemäß noch beschränkt: Schließlich wird Lesen und Schreiben erst nach den Sommerferien in der Schule gelernt. Doch erste Erfolge hatten sie dennoch: Schnell hatten sie raus, wie sie die Wetterkarte anhand der Symbole lesen und damit bei den Eltern punkten konnten.

Es wurde auch viel gebastelt und geschnibbelt: Buchstaben, die im eigenen Namen vorkamen, wurden ausgeschnitten, Lieblingsbilder und Motive und alles zu Collagen zusammengefasst. Dazwischen gab es immer wieder auch Raum für Bewegung: Die Kinder tanzten mit der Zeitung, sprangen über die Seiten und ließen sie im Rahmen ihres Projektes Kleine Forscher als Boote schwimmen.

Nun aber geht es in den Endspurt: Die Männchen erhalten Haare aus Wolle, werden angemalt, zum Schluss fotografiert und kommen als Foto in ihre Erinnerungsmappe. Die erhalten sie in den nächsten Wochen, bevor sie eingeschult werden.

„Garyklasse“ ist das Medienprojekt des General-Anzeigers und richtet sich an Kindertagesstätten. Während des Projekts erhalten die Kinder bis zu zwei Wochen kostenlos die Zeitung in die Kita, die Erzieher entsprechendes Unterrichtsmaterial. Mehr Infos unter www.ga.de/garyklasse sowie per Mail unter klasse@ga.de oder telefonisch 0228/6688244

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