GA-Torfieber der E-Junioren Ein Hauch von Champions League

BONN · Rund 1000 Nachwuchskicker spielen in mehr als 300 Duellen bei der siebten Auflage des GA-Torfiebers um die Pokale. JSG Mondorf-Rheidt bezwingt im Finale der E-Junioren den ASV Sankt Augustin.

96 E- und F-Jugendmannschaften, annähernd 1000 Spieler, die in insgesamt 304 Partien um den Sieg im unbestritten größten Fußballjugendturnier der Region spielten und kämpften: Das Torfieber ist auch während der siebten Auflage des gleichnamigen Turniers im Sportpark Pennenfeld um keinen Grad gesunken.

Viele kleine Dramen, nach denen die Tränen der Enttäuschung und der Freude getrocknet werden mussten, prägten das Geschehen bei besten äußeren Bedingungen unterhalb des Drachenfels.

Sowohl die Sieger bei den F-Jugend-Knirpsen als auch die Ersten bei den E-Jugendlichen hatten allerdings keine Augen für die malerische Umgebung des Siebengebirges.

Augen nur für den silbernen Wanderpokal

Deren uneingeschränkte Aufmerksamkeit galt dem silbernen Wanderpokal, den Thomas Regge, der Geschäftsführer des veranstaltenden General-Anzeigers gemeinsam mit GA-Sportchef Berthold Mertes, Eva Bühler, Marketingchefin des GA und Stephan Osnabrügge, Vizepräsident des Fußballverbandes Mittelrhein, an die JSG Mondorf-Rheidt, die Sieger des E-Jugendturniers und den FC Spich, die beste der insgesamt 48 F-Jugendteams überreichten.

In jeweils spannenden Finalbegegnungen hatte sich Mondorf-Rheidt mit 2:1 gegen den ASV Sankt Augustin durchgesetzt und der FC Spich mit 2:0 gegen die JSG Beuel gewonnen (siehe Bericht Seite 17). Das kleine Finale um Platz drei bei der F-Jugend entschied der 1. FC Niederkassel mit 3:0 gegen den SV Buschdorf für sich. Dafür durfte sich Buschdorf zumindest über Platz drei bei der E-Jugend nach dem 3:0 über den FC Pech freuen.

Vorspiel der Finalbegegnungen

Schon das Vorspiel der Finalbegegnungen hatte bei allen Akteuren für große Augen und klopfende Herzen gesorgt. Unter den Klängen des WM-Kultsongs "Auf uns" von Andreas Bourani und der offiziellen DFB-Hymne betraten die Mannschaften das Spielfeld. Turniersprecher Christoph Lüttgen verlas jeden einzelnen Spieler, ganz nach dem Prozedere bei den Profis. Der Weg auf das Spielfeld führte vorbei am Siegerpokal durch das Spalier der Helfer vom SC Muffendorf, die mit insgesamt rund 50 Freiwilligen maßgeblichen Anteil am reibungslosen Ablauf des Turniers hatten.

Über das ganze Gesicht strahlten insbesondere Maurice Velasquez-Munoz und Simon Krämer, die unter der Leitung von Schiedsrichter Benedikt Schmälter, die entscheidenden Treffer im Endspiel der E-Jugend markiert hatten. Ein wenig traurig drein blickte dagegen Elias Boukas, dessen Treffer das Blatt für den ASV nicht mehr wenden konnte. Insgesamt erzielten die rund 1000 Akteure des siebten Torfiebers 711 Tore.

"Eine beeindruckende Zahl", meinte Turnierdirektor Wolfgang Ley. Einen Ticken emotionaler klangen die Kommentare der Sieger. "Ich war sehr aufgeregt. Das war ein geiles Turnier. Vor allem wenn man wie wir am Ende als Sieger dasteht", meinte Julian Jednakowski von der JSG.

Nach dem Schlusspfiff

Vor allem nach dem Schlusspfiff waren die Spieler in Weiß und Schwarz nicht mehr zu halten. JSG-Trainer Michael Godesberg kam an der obligatorischen Dusche nicht vorbei.

"Leider war das nur Wasser", meinte Torschütze Maurice Velasquez mit einem verschmitzten Lächeln. Als Kleinster im Kader der JSG Mondorf-Rheidt hatte er die wichtige Führung per Kopf erzielt. Dafür wurde der Wunsch des E-Jugend-Turniersiegers nach Konfetti, der schon am Samstagabend nach dem Champions League-Finale über die Köpfe der Spieler des FC Barcelona niedergeregnet war, erfüllt. Natürlich durfte auch die Hymne der Sieger "We are the champions" von Queen nicht fehlen.

Torfieber und Champions League sind ähnlicher als so manch einer denkt. Den Pokal für den besten Torschützen bei den E-Jugendlichen nahm im Übrigen Kaden Amaniampong vom SV Buschdorf, der Sohn des ehemaligen BSC-Spielers Nana Amaniampong, entgegen. Zum besten Torhüter der E-Jugend kürte die Fußballschule Rhein-Sieg Jannik Busch vom ASV Sankt Augustin.

Im Halbfinale hatte sich Amaniampong Junior und seine Mitspieler der JSG Mondorf-Rheidt mit 0:1 beugen müssen. Vergleichsweise wenig Mühe, die Runde der letzten Vier zu überstehen, hatte der ASV Sankt Augustin, der den FC Pech mit 3:0 bezwungen hatte.

In der Runde der letzten Acht war die JSG so richtig ins Rollen gekommen. Der FC Spich hatte beim 0:3 kaum eine Chance. Buschdorf war durch ein 3:1 gegen Fortuna Bonn ins Halbfinale eingezogen. Pech hatte den SV Swisttal mit 3:1 bezwungen. Der ASV Sankt Augustin schlug im Viertelfinale den VfL Alfter nach einem wie immer nervenaufreibenden Achtmeterschießen knapp mit 5:3 (2:2).

Torfieber-Splitter

Pflichtbewusst: Hans Heindrichs, Mitglied der Turnierleitung, gehörte gemeinsam mit Bogdan Komorowski, Scout des Mittelrheinligisten Bonner SC, zu den rund 6000 Glücklichen, die Tickets zum Champions League-Finale in Berlin im freien Verkauf ergattert hatten. Am Samstagmorgen düsten die Beiden im Auto nach Berlin. Nach Schlusspfiff und Besuch der Fanmeile in Berlin ging es gegen 1.30 Uhr am Sonntagmorgen über knapp 600 Kilometer wieder zurück nach Bonn, um um 10 Uhr wieder im Pennenfeld zu sein.

Klein, aber oho: Habchi Zoubair war kaum größer als die Spieler der E-Jugend. Aber nach der Pfeife des mit 13 Jahren jüngsten Unparteiischen des Torfieberturniers "tanzten" auch die erwachsenen Trainer an der Seitenlinie. Mit klaren Entscheidungen und unmissverständlichen Gesten lenkte der junge Schiedsrichter vom SV Buschdorf alle Spiele ohne Fehl und Tadel. Alle 24 eingesetzten Schiedsrichter erhielten übrigens am Sonntag aus den Händen von Organisationsleiter Klaus Gering eine Druckplatte des Finaltages der Fußball-WM 2014.

Ungewöhnlich: In der Chronik des größten Fußball-Jugendturniers der Region war der FC Hennef 05 regelmäßig in den Siegerlisten bei den E- oder F-Jugendlichen zu finden. Bei der siebten Torfieber-Auflage fehlte der Verein diesmal. Schieden die F-Jugendlichen am Samstag bereits in der Vorrunde aus, musste die E-Jugend, immerhin Titelverteidiger, nach der Zwischenrunde unter anderem gegen die JSG Mondorf-Rheidt die Segel streichen.

Fast perfektes Wochenende: Die E-Jugend des VfL Alfter dürfte die siebte Auflage des Torfieber-Turniers noch lange in Erinnerung behalten. Nach der Qualifikation für die Zwischenrunde am Donnerstag gewann der VfL am Samstag den Kreispokal in einem spannenden Finale gegen den SSV Plittersdorf mit 5:4. Auch in der Zwischenrunde agierte der VfL souverän. Ein wenig getrübt wurde die Freude dann im Viertelfinale, dass die Mannschaft aus dem Vorgebirge nach Achtmeterschießen und einem 2:2 nach regulärer Spielzeit am Ende unglücklich mit 3:5 verlor.

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