GA-Sommergarten Der Schweizer Weg zum Blues

Bonn · Marco Marchi & the Mojo Workers spielen am Sonntag, 31. Juli, auf dem Dach der Bundeskunsthalle. Im Blues aus New Orleans liegt für sie die Zukunft.

Marco Marchi & the Mojo Workers spielen beim GA-Sommergarten auf dem Dach der Bundeskunsthalle.

Marco Marchi & the Mojo Workers spielen beim GA-Sommergarten auf dem Dach der Bundeskunsthalle.

Foto: Privat

„Blues ist überall“, sagt Marco Marchi. Selbst im Tessin. Mitten in den Bergen, wo der gebürtige Mailänder 2009 seine zunächst als Trio existierenden Mojo Workers gründete, und somit weitab von jeder Art von Delta, hat der 58-Jährige dem besonderen Gefühl nachgespürt, das man für diese Musik braucht. Beim GA-Sommergarten auf dem Dach der Bundeskunsthalle wird das um einen Tubisten erweiterte Trio am Sonntag ab 11.30 Uhr erstmals in Bonn zu hören sein.

„Wir haben schon beim Blues Summit in Genf gespielt, die Swiss Blues Challenge gewonnen und sogar an der International Blues Challenge in Memphis, Tennessee teilnehmen dürfen“, erzählt Marchi mit einem gewissen berechtigten Stolz. Bemerkenswert für eine doch recht junge Band, die sich zudem eher den traditionelleren Spielarten des Blues zugewandt hat und doch einen ganz besonderen Sound einbringt.

„Ursprünglich waren wir ein Delta-Blues-Trio, das ich irgendwann erweitern wollte“, erinnert sich Marchi. „Aber ein Kontrabass war nicht das, was ich suchte. Eines Tages trat dann Fabio Bianchi an mich heran und sagte, er suche eine neue Band – und sein Tubaspiel war perfekt für uns. Außerdem brachte er uns neue Impulse, stieß uns in Richtung des Blues aus New Orleans, in dem in meinen Augen die Zukunft liegt, weil sich da so unglaublich viel vermischen lässt.“

Letztlich gehe es im Blues ums Experimentieren. Und darum, Songs an die eigene Spielweise anzupassen, statt umgekehrt. „Es ist meiner Meinung nach unmöglich, wie Robert Johnson zu spielen. Aber du kannst dir seine Stücke zueigen machen.“

Und was ist mit den Eigenkompositionen im Repertoire? Da stapelt der Gitarrist tief. „Ich bin kein besonders guter Komponist. Ich spiele halt einfach rum, und manchmal entsteht innerhalb von fünf Minuten ein Song, den ich aufschreiben kann.“ Als ob andere länger gebraucht hätten. Die besten Stücke sind einfach – und gefühlvoll. Mit Seele. Und Blues bis zum Rand, der die Menschen berührt und eine ganz besondere Energie freisetzt. „Die brauchen wir, um zu spielen“, sagt Marco Marchi.

GA-Sommergarten: Von 11.30 bis 14.30 Uhr werden Marco Marchi & The Mojo Workers am Sonntag bei freiem Eintritt auf dem Dach der Bundeskunsthalle auftreten. Bitburger und das Café-Restaurant „Speisesaal“ sorgen als Partner für kulinarische Angebote. Für Gehbehinderte gibt es einen Aufzug. Aus statischen Gründen ist die zeitgleiche Besucherzahl auf 600 begrenzt.

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