GA-Sommergarten Bluesmusik von ihrer besten Seite

BONN · Die Mundharmonika sang, die Gitarre jaulte und das Herz des Blues-Fans jauchzte: Beim Konzert von Baums Bluesbenders im Rahmen des GA-Sommergartens hat das begeisterte Publikum im Rheinhotel Dreesen am Sonntagvormittag einen exzellenten Zwölftakter nach dem nächsten um die Ohren gehauen gekriegt.

Mit jeder Menge Spielfreude und Energie legten die Lokalmatadore los und nahmen die zahlreichen Zuhörer, die bei bestem Wetter in den Kastaniengarten gekommen waren, auf eine kleine musikalische Zeitreise mit.

Chicago-Blues aus den 40er Jahren, Südstaaten-geprägter Shuffle von B.B. King ("Everyday I have the blues"), Rock 'n' Roll und sogar einige rockige Nummern aus den 70ern hatte das Quartett zusammengestellt. Druckvoll musste es sein, kraftvoll und doch klassisch. Eine Kombination, die den Bluesbenders hervorragend gelang.

Die Band präsentierte sich von ihrer besten Seite, war ausdrucksstark und charismatisch: Lead-Gitarrist Bill Baum und Bluesharp-Spezialist Uwe Placke wechselten sich bei Gesang und ausgiebigen Soli ab, authentisch, ehrlich und erdig klingend, präsent, ohne zu pressen, dynamisch, ohne zu übertreiben. Derweil sorgten Bassist Rainer Wilke, der sein Gesicht als einziger nicht hinter einer verspiegelten Sonnenbrille verbarg, und der unglaublich präzise und vielseitige Drummer Willi Güttler für die notwendige Basis, unaufgeregt, souverän und immer auf dem Punkt.

GA-Sommergarten: Baum's Bluesbenders (15.6.2014)
97 Bilder

GA-Sommergarten: Baum's Bluesbenders (15.6.2014)

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"Es macht einfach unglaublich viel Spaß, hier zu spielen", sagte Baum - der Musik merkte man dies an. Vor allem den großen Heroen B.B. King und Muddy Waters fühlt sich die Band offensichtlich verpflichtet, doch auch der Einfluss von Formationen wie Canned Heat ("On the road again") war nicht zu verleugnen. Das Publikum wippte derweil fröhlich mit, ab und zu (etwa bei "Good Music") gar schnipsend und rhythmisch klatschend.

Die Bluesbenders nutzten auch die Gelegenheit, ihre eigenen Songs zu spielen, die sich ohne Probleme in das Gesamtrepertoire einpassten. Ohnehin gelang es der Band, sich auch die Klassiker zu eigen zu machen und sie nicht einfach nur nachzuspielen. So muss das sein, das bedeutet "feeling blue". In zwei Wochen wird dagegen Latin-Musik vorherrschen: Am Sonntag, 29. Juni, sorgt Nossa Levada für brasilianische Lebensfreude.

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