Spendenpakte für Ostpreußen Thomas von Mirbach sammelt auch in diesem Jahr wieder

SANKT AUGUSTIN · Spekulatius und Stollen im Supermarktregal kündigen es an: Die Vorweihnachtszeit hat längst begonnen. Auch im Hangelarer Geschäft "Le Cadeau" sieht es schon weihnachtlich aus, erste Geschenkpakete stapeln sich auf dem Boden.

 200 bis 250 Pakete aus Hangelar werden nach Ostpreußen geschickt.

200 bis 250 Pakete aus Hangelar werden nach Ostpreußen geschickt.

Foto: Thomas Heinemann

Rund 200 bis 250 Stück sollen es in diesem Jahr wieder werden, sagt Thomas von Mirbach, der kein einziges Geschenk selbst behalten wird: Seit vielen Jahrzehnten unterstützt er mit seinem Bruder Christian die Preußische Genossenschaft des Johanniterordens und deren Ostpreußenhilfe.

Im russisch-polnischen Grenzgebiet liegt das ehemalige Ostpreußen, dort hat auch die Familie von Mirbach ihre Wurzeln. Viele Veränderungen hat die Region in den vergangenen hundert Jahren erfahren. Gewachsen ist insbesondere die Armut, sagt Thomas von Mirbach, der seit Jahrzehnten Hilfsprojekte vor Ort unterstützt und selbst regelmäßig die Region in der heutigen Wojewodschaft Ermland und Masuren in Polen bereist.

"Es gibt im russischen Teil Ostpreußens kein Krankenhaus, das in den letzten Jahrzehnten nicht durch die Ostpreußenhilfe des Johanniterordens beliefert worden ist."

Lkw-Ladungen an ausgemustertem medizinischen Gerät, Krankenbetten und Medikamente wurden einst und werden zum Teil noch heute dringend benötigt. "Heute sind die Krankenhäuser dort natürlich moderner, aber längst nicht auf dem aktuellen Stand." Die Armut in der Bevölkerung sei bis heute zum Teil groß, "das soziale Netz ist dort deutlich grober als hierzulande.

Es geht den Menschen auf dem Land heute besser als noch vor zehn oder 15 Jahren, aber es gibt bis heute noch viele sehr bedürftige Menschen, junge wie alte." Einst betrieben die Johanniter selbst zehn Sozialstationen vor Ort. Mittlerweile sind diese in Trägerschaft der örtlichen Kirchengemeinden übergegangen, der Johanniterorden sicherte aber weitere Unterstützung zu.

Und der Bedarf ist groß, erklärt Thomas von Mirbach: "Die Supermärkte dort bieten heute alles, was man auch hier kaufen kann. Aber die Menschen haben kein Geld dafür. Die Preise sind ähnlich wie bei uns, aber die üblichen Renten gerade einmal ein Viertel so hoch wie hier."

Daher sammelt Thomas von Mirbach auch in diesem Jahr wieder Spendenpakete, die Ende November mit einem Konvoi ins ehemalige Ostpreußen gebracht und dort von den Sozialstationen und Kirchengemeinden gezielt an bedürftige Menschen übergeben werden. "Wir sammeln in Hangelar im Durchschnitt 200 bis 250 Pakete, insgesamt sind es wieder rund 2500 Pakete", sagt von Mirbach.

Wer die Aktion unterstützen möchte, kann weihnachtlich verzierte Päckchen packen, diese mit einem "E" für Erwachsene oder einem "K" für Kinder markieren und entsprechend mit Tee, Kaffee, weihnachtlichen Süßwaren, aber auch mit Spielwaren, Kosmetik oder guten Lebensmittelkonserven je nach Geschmack und Geldbeutel füllen. Bis zum 24. November werden die Pakete im "Le Cadeau", Udetstraße 13, in Hangelar entgegengenommen.

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