Bad Bodendorf Kunst- und Weihnachtsmarkt lockte mit kreativem Flair die Besucher an
BAD BODENDORF · Stimmungsvolles Vorglühen auf die Festtage: Beim 11. Kunst- und Weihnachtsmarkt in Bad Bodendorf wiesen Glühwein- und Reibekuchenduft im Kurpark zweifelsfrei die gastliche Offerte von Vereinen und Gewerbe aus. Im Nostalgiebad zogen Kaffeetafel, Herzhaftes und ein besonderer Adventskalender.
Die Türen der Umkleidekabinen fungierten als Kalendertürchen. Das Technikmuseum hatte geöffnet. Musik am Lagerfeuer wärmte von innen, und abends strahlten Lichtskulpturen vor dem ehemaligen Kurmittelhaus, das am Wochenende erneut zur vorweihnachtlichen Wunderkammer wurde.
Wo bis in die 1990er Jahre Kurgäste Fango und Massagen genossen, füllten dank Inhaber "Haus Maranatha" und Kunstkreis "Bad Bodendorf kreativ" samt Gastausstellern Kunst und Kunsthandwerk die Räume. Das Angebot kannte keine Grenzen, nur selbst gemacht musste es sein, wie eingangs die Terrakotta-Kugeln, -Eulen und -Pflanzen von Renate Nauheim und nebenan Margret Bechers Seidenmalerei und filigraner Schmuck aus gefädelten Perlen. Edles für den Hals boten auch Brigitta Behrendt und Beate Strohe, deren Halbedelsteine in Ketten von A bis Z, von Aventurin bis Zoisit, leuchteten.
Gegen die Kälte reichten Mara und Kira Grießenbach von Omi Hanna und Mama Anja kreierte "Wärmeeulen" und Loopschals. Bei Monika Münch gab es schöne Filzkleidung, sogar "Tassenmäntelchen", während Angelika Graß herzerwärmende Vollfilzfiguren, so Esel, Giraffen und "Weingeist" und die elfjährige jüngste Marktbeschickerin Julia Peters genähte Eierwärmer und Baumschmuck präsentierten.
Weihnachtlich inspirierten Hans Schleichs schöne Schwibbögen und Sterne, Karin Riebes 3-D-Karten und Kerzen sowie Katja Ferbers und Carmen Sonntags patente Geschenkverpackungen. Zudem überzeugten Profis: Schreiner Hartmut Schumacher mit tollen Holztischplatten, Heidi Capl mit Porträt-Fotos sowie Bernadett Heeb-Klöckner mit ausgefeilter Keramik.
Vielfältig faszinierte die Malerei. Birgit Braun-Buchwaldt begeisterte durch florale Acrylbilder, zwischen denen steinartige Beton-Schalen Rudolf Buchwaldts eigene Akzente setzten. Öl- und Aquarellmalerei von Emil Pieczka und reizvolle Zeichnungen und Bilder Susing Sonntags hatte Julia Haas dabei, Inga Peipe Engelbilder, Sabine Weber Landschaften und Abstraktes. Bernhard Knorr verewigte die Enkelkinder. Nikola Kremser zeigte Aquarelle von Bodendorf und Recycling-Bilder.
Gewohnt mannigfaltig in Technik und Themen: der mit Puppen, Malerei und Linolschnitt vertretene Günther Lawrenz. Bewundert wurden die Gemälde und charakteristisch gezeichneten Porträts Reinhold Steinborns und gleichfalls die großformatigen Arbeiten von Ginger Bitterling und Mick Sawitzke. In der einstigen Trinkhalle bot Bitterling in Öl und Airbrush sein Können durch den fantastischen Realismus außerirdischer Szenarien dar. Sawitzke aber überzeugte mit meisterlich Gepinseltem in impressionistischer Manier und verblüffte mit der Aussage "Künstler sind oft so abgehoben, ich sehe mich mehr als Handwerker".
