Entschädigung für Verspätungen Diese Rechte haben Fluggäste bei Verspätungen

Stuttgart · Schnee, Eis und dichter Nebel haben in den letzten Tagen europaweit häufig zu Verspätungen und Ausfällen im Flugverkehr geführt. Auf diese Entschädigungen können Fluggäste bei Verspätungen hoffen.

 Wer auf seine Rechte als Fluggast bei Verspätungen oder Ausfällen pochen will, sollte sich die Umstände schriftlich bestätigen lassen.

Wer auf seine Rechte als Fluggast bei Verspätungen oder Ausfällen pochen will, sollte sich die Umstände schriftlich bestätigen lassen.

Foto: Hannibal  Hanschke

Auf Rückzahlungen zwischen 250 bis 600 Euro können Flugreisende bei Verspätungen in diesem Ausmaß hoffen. Eine Ausnahme davon bildet der Fall, wenn die Verspätung durch außergewöhnliche Umstände verursacht wurde. Dazu zählen zum Beispiel Streiks und extreme Wetterverhältnisse. Die winterliche Witterung gehört in der Regel jedoch nicht dazu. Nach langen Wartezeiten am Flughafen können Kunden deshalb ihre Ansprüche geltend machen. Diese Hinweise sollten Verbraucher beachten, damit sie an ihr Geld kommen.

Auf jeden Fall einchecken: Möglicherweise steht schon bei der Ankunft am Flughafen fest, dass ein Flug ausfällt oder sich enorm verspätet. Dann sollten Passagiere trotzdem einchecken, rät Dunja Richter von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Eine gültige Bordkarte dient als Beleg, dass der Kunde wirklich von der Verspätung betroffen war. Deshalb sollten Passagiere die Bordkarte auch nicht zerreißen, wenn sie bei einer Umbuchung eine neue bekommen. Auch der Gepäckschein mit der alten Flugnummer sollte aufgehoben werden.

Schriftlichen Nachweis verlangen: Fluggäste sollten sich am Schalter der Airline von einem Mitarbeiter schriftlich bestätigen lassen, dass der Flug verspätet oder gestrichen wurde, rät die Verbraucherschützerin. In dem Schriftstück steht am besten die genaue Flugnummer mit Datum und Uhrzeit. Das Dokument sollte von einem Angestellten der Airline namentlich unterschrieben sein.

Entschädigung schriftlich geltend machen: Das Geld, das die Airline bei einer Verspätung zahlen muss, sollte stets schriftlich eingefordert werden. "Vom Weg über das Call Center würde ich abraten", sagt Richter. Manche Airlines stellten auf ihrer Webseite ein Formular zur Verfügung. Ansonsten können Passagiere aber auch selbst ein Schreiben aufsetzen und die Beweise anhängen. Eine Kopie der Nachweise und des Schreibens sollte man selbst behalten.

Nicht mit Gutschein abspeisen lassen: Viele Airlines bieten Kunden statt einer Entschädigung einen Fluggutschein an. Verbraucher sollten jedoch auf die rechtlich vorgesehene Summe bestehen, rät Richter. Sonst bekommen sie unter Umständen zu wenig. "Uns ist bekannt, dass viele Airlines Ausreden suchen. Deshalb muss man sich teilweise auf längere Streitigkeiten einstellen." Hilfe finden Passagiere bei den Verbraucherzentralen oder bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (söp). Führen diese Wege nicht zum Erfolg, bleibt nur die Klage.

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