5. bis 7. Februar 2016 Tipps fürs Wochenende in Bonn und der Region

Bonn/Region · Ganz Bonn feiert? Und in der Region ebenso? Mitnichten. Wer nichts mit der Narrenkappe am Hut hat und auch am Wochenende vor die Tür möchte, um etwas Besonderes zu erleben, wird möglicherweise bei unseren Tipps fündig:

Guten Appetit!

Guten Appetit!

Foto: eat-the-world

Wer es bis jetzt noch nicht geschafft hat, die tolle Schau in der Bonner Bundeskunsthalle (Friedrich-Ebert-Allee 4) zu sehen, nimmt sich das möglicherweise für dieses Wochenende vor. Präsentiert werden 90 Werke französischer Impressionisten aus japanischen Sammlungen, die bisher noch nie in Europa zu sehen waren. "Japans Liebe zum Impressionismus - von Monet bis Renoir" ist der Titel der Schau, die am 21. Februar endet.

Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts begannen japanische Sammler, hochkarätige impressionistische Sammlungen aufzubauen. herausragende Exponate

Im Zentrum stehen Meisterwerke der französischen Impressionisten und Postimpressionisten wie etwa Monet, Manet, Cézanne, Gauguin, Bonnard, Pissarro, Renoir, Signac, Sisley und van Gogh. Hinzu kommen eindrucksvolle Werke japanischer Maler aus der Zeit vor 1920, welche die moderne, westlich inspirierte japanische Kunst begründeten. Sie veranschaulichen den wechselseitigen künstlerischen Einfluss zwischen Japan und Europa aus einer neuen Perspektive.

Kaiserreich fasziniert von Impressionisten

"Mit Impressionismus kann ein Ausstellungsinstitut nichts verkehrt machen: Der zieht - vorausgesetzt, die Meisterwerk-Dichte ist hoch und es wird eine interessante Geschichte erzählt. Voraussetzung eins ist erfüllt: Mit allein 15 Gemälden von Claude Monet aus allen Schaffensphasen, einem exzellenten Querschnitt durch das Werk Pierre-Auguste Renoirs, mit herausragenden Arbeiten von Édouard Manet, Paul Cézanne, Gustave Courbet und anderen Größen ist hier ein Niveau französischer Kunst erreicht, das zumindest in Bonn noch nie zu sehen war", schrieb GA-Feuilleton-Redakteur Thomas Kliemann zur Eröffnung und fuhr fort:

"Die Voraussetzung Nummer zwei, eine interessante Geschichte, ist auch gegeben. Nach 200 Jahren der Abschottung öffnete sich Japan in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Westen hin, erlebte eine Phase der Aufklärung, wirtschaftlichen Aufschwung, begann sich für die Kultur Europas zu interessieren. Und es kam zum intensiven Austausch: Japanische Farbholzschnitte waren bei europäischen Künstlern heiß begehrt, Monet und van Gogh, Rodin und Gauguin haben sie gesammelt, im Gegenzug kauften reiche japanische Geschäftsleute in Paris Impressionisten ein, zum Teil en gros."

Freitag, Samstag und Sonntag ist die Bundeskunsthalle 10 bis 19 Uhr geöffnet. Rosenmontag ist das Haus geschlossen.

Sie lassen sich gerne überraschen? Dann ist dies etwas für Sie: Erleben Sie Freitag oder Samstag die Bonner Südstadt kulinarisch. Das ist nämicih das Motto einer Führung mit sieben Kostproben in drei Stunden! Die Teilnehmer lernen abseits der Touristenpfade authentische Bonner Orte kennen - und das auf eine ganz besondere Art, und zugleich wird ihr Gaumen verwöhnt. Die rund dreistündige Führung durch das große und wohlsituierte Gründerzeitviertel überrascht mit interessanten Fakten über Geschichte und Architektur und lustigen Anekdoten über Bonn und seine Einwohner. Zugleich werden diverse Spezialitäten verschiedener Küchen des Stadtteils kredenzt. Am Freitag (5.2.) um 15 Uhr und am Samstag um 12 Uhr geht's los. Infos und Buchung auf www.eat-the-world.com.

Wie ist es mit Theater? Etwa dem Contra-Kreis-Theater (Am Hof 3-5)? Die Komödie "Dinner für Spinner" von Francis Veber startet um 20 Uhr am Freitag und Samstag. Zum Stück: Der Verleger Peter Küsenberg und seine Freunde haben ein extravagantes Hobby. Regelmäßig veranstalten sie sogenannte „Dinner für Spinner“, zu denen jeder abwechselnd einen möglichst absonderlichen Freak mitbringt. Mit dem Finanzbeamten Matthias Bommes glaubt Peter Küsenberg einen ganz besonderen Glücksgriff getan zu haben: Matthias ist leidenschaftlicher Streichholz-Modell-Hobbybastler.

Ein absoluter Weltklasse-Obertrottel, der sich stundenlang über das heikle Problem der Tragfähigkeit bei einer Rekonstruktion der Golden Gate Bridge aus 346.422 (!) Zündhölzern auslassen kann. Küsenberg ist voller Vorfreude - da ereilt ihn ein Hexenschuss...

"Freiheit ist das Thema" am Freitag beim Folk Club Bonn: Singers' Night mit David Blair ist angesagt im Haus am Müllestumpe, An der Rheindorfer Burg 22, von 19 bis 22 Uhr.

Ebenfalls am Freitag bietet das Trio Rotation Jazz in der Trinitatiskirche an der Brahmsstraße 14. Ab 20 Uhr spielen die drei Absolventen der renommierten Popakademie Baden-Württemberg: Sebastian Schlör (piano, vocals), David Ebermann (e-bass) und Theresa Stark (drums). Das 2014 gegründete Trio wurden schon im selben Jahr für den Bremer Jazzpreis nimoniert. Sie traten im Sommer 2015 bei den JazzOPEN in Stuttgart auf und beeindruckten durch kreativen, klangschönen Jazz. Ihr Debütalbum TRAVIS erschien November 2015 im Handel.

Lass Knacken, Oppa: 2014 hatte Helge Schneider nach Millionen Kilometern im Bandbus auf der Autobahn seinen Abschied von der Bühne verkündet und sich mit seiner kleinen Rente in der Sierra Nevada eingerichtet. Dort lebt er er in einem windschiefen Campingzelt. Manchmal sitzt er an seinem Miniaturflügel und spielt so vor sich hin, dabei fällt ihm auf, dass ihm sein Publikum doch irgendwie fehlt. Und als er beim Vorbeigehen an einer Schaufensterscheibe sein Spiegelbild sieht, entscheidet er flugs: "Für Rente bin ich doch viel zu jung! Ich will wieder arbeiten!" Eine gute Idee und ein Programmtitel, der ihm wie auf den Leib geschneidert zu sein scheint. Oder? In der Kölner Philharmonie am Freitag, Samstag und Sonntag - jeweils ab 20 Uhr.

Freitag steigt die Salsa-Party im Anno Tubac an der Kölnstraße. 47. Ab 20 Uhr.

Frau Jahnke hat eingeladen ... ma gucken wer kommt! Gerburg Jahnke hat's gern gesellig. Frau Jahnke war eine Hälfte von Missfits. Viele sagen, die Dickere, Frau Jahnke sagt: "Die Blonde!" Frau Jahnke lädt sie sich "Gästinnen" ein - Kolleginnen aus Kabarett, Comedy und Entertainment. Denn Frau Jahnke hat 'was dagegen, wenn da Leute kommen und behaupten, das Beste, was Frauen mit Humor tun könnten, sei, über die Witze ihrer Männer zu lachen. Falsch, ganz falsch: Jahnke & Co. scheren sich nicht um Genre-Grenzen, sie treiben es heftiger, schneller; zuweilen auch definitiv unanständig.

Oder um es mit Heinz Erhardt zu sagen: "Frauen sind die Juwelen der Schöpfung. Man muss sie mit Fassung tragen." Die Damen scheren sich nicht um Genre-Grenzen, sondern machen, was gut ist! Gerburg Jahnke hält den Abend und die Frauen auf der Bühne und im Publikum souverän zusammen und sorgt sogar für spontane Integration der männlichen Zaungäste - auf reichlich strapaziertes Zwerchfell sollten sich die Zuschauer also schon einmal einstellen. Hinweis: Auch bei ausverkauften Veranstaltungen besteht die Möglichkeit auf Restkarten an der Abendkasse.

Am Samstag in der Oper Bonn, Am Boeselagerhof 1, ab 20 Uhr

Celtic Woman am Samstag im Kölner Palladium (Schanzenstraße 36), ab 20 Uhr: Sanfte Weisen, keltische Klänge und virtuoses Violinspiel: Damit haben sich Celtic Woman in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht - weit über die Grenzen ihrer grünen Insel hinaus. Das 2004 gegründete Quartett zählt heute zu den erfolgreichsten Acts weltweit. Nebst mehr als neun Millionen verkaufter Tonträger, 14 umjubelten US-Tourneen und ausverkauften Konzerten rund um den Globus halten die Irinnen mit 112 Wochen in Folge in den Billboard World Music Charts und der längsten Nummer-Eins-Platzierung ebendort den internationalen Rekord. Was wohl auf mehr als nur auf Schicksal beruhen dürfte - auch wenn sie ihrer aktuellen Live-Tour den vielsagenden Namen "Destiny" gegeben haben haben.

Dimitri Schenker (Klarinette) und Jan Weigelt (Klavier) - das Duo JanDi - mischen Virtuoses, populäre Klassik und Jazz - von Mozarts Klarinettenkonzert und Rimsky-Korsakoffs "Hummelflug" über Gershwins "Rhapsody in Blue" bis zu dem von Dooley Wilson gesungenen "As time goes by" aus dem Film "Casablanca".

Die beiden haben an an renommierten Musikhochschulen studiert und setzten auf intuitives Zusammenspiel, um die Grenzen zwischen sogenannter E- und U-Musik mit spielerischer Fantasie zu überwinden. Wann ? Am Sonntag ab 17 Uhr. Wo? In der Trinitatiskirche an der Endenicher Brahmsstraße 14.

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