Landschaftsprojekt Grünes C Durch die Natur verbunden

BONN · "Ein Weg, der verbindet." Honorig klingen die Worte auf der Internetpräsenz des Landschaftsprojekts Grünes C. Die Städte Bonn, Alfter, Bornheim, Niederkassel, Troisdorf und Sankt Augustin wollten im Zuge der Regionale 2010 einen verbindenden Weg durch die Natur schaffen, Freiräume vor dem Ausufern der Besiedlung schützen und den Landschaftsraum schützen.

 Beton trifft auf Idylle: Die Gestaltungselemente des Grünen C wie hier in Sankt Augustin treffen nicht jeden Geschmack.

Beton trifft auf Idylle: Die Gestaltungselemente des Grünen C wie hier in Sankt Augustin treffen nicht jeden Geschmack.

Foto: Holger Arndt

Entstanden ist für insgesamt 18,6 Millionen Euro ein Naherholungsraum auf einer Fläche von etwa 35 Quadratkilometern, dass schon seit Beginn in der Kritik steht. Aber trotz allem auch viele schöne Seiten zu bieten hat.

Ein positives Beispiel ist sicherlich der Grünzug Buschdorf-Rosenfeld, wo neben einem Erlebnisspielplatz auch ein Sportfeld, Streuobstwiesen und Bürgergärten beziehungsweise Selbsterntefelder entstanden sind. Auch in Bornheim-Hersel lockt ein Spielplatz direkt am Rhein Kinder und Eltern an, in Alfter wird dieser gleich mit der Möglichkeit verbunden, etwas über den Gemüseanbau in der Region zu lernen. Ein weiterer, bei schönem Wetter gut besuchter Platz im Grünen C ist das Mondorfer Rheinufer sowie die gegenüberliegende Seite in Graurheindorf.

Doch gerade im Meßdorfer Feld hagelt es Kritik der Spaziergänger. Vor allem die verschiedenen Betonelemente, die der Wiedererkennbarkeit des Landschaftsprojekts dienen sollen, stoßen auf wenig Gegenliebe - ein Kritikpunkt, mit dem sich alle Kommunen auseinandersetzen müssen. Viele fragen sich, ob eine Station, die als Sitz- oder Unterstandmöglichkeit genutzt werden kann, sinnvoll konzipiert wurde, wenn diese nicht ausreichend vor Regen schützt und zudem rund 34.000 Euro gekostet hat. Allein im Meßdorfer Feld betragen die Kosten für die Betonelemente mit Hinweistafeln, Bodenplatten und Sondermarkierungen rund 85.000 Euro.

Mit einer Aussichtsplattform schaffte es Sankt Augustin sogar ins Satiremagazin "extra 3" des NDR. Dieses gibt einen freien Blick über die Hangelarer Heide, der auch schon zuvor möglich war. Dass dafür Gelder ausgegeben wurden, ist für manchem Steuerzahler unverständlich. Nicht umsonst schaffte es das Grüne C ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler.

Und nicht zuletzt das "C" selbst sorgt für manche Verwunderung. Um die Verbindung der sechs Städte als ein auf den Kopf gedrehtes C zu erkennen, bedarf es großer Fantasie.

Das Grüne C bei extra 3

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