Interview mit Rafting-Experte "Der Fluss kann unglaublich gefährlich sein"

Eitorf · Lars Bredthauer bietet seit nunmehr 15 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Sabine Raftingtouren auf dem Rhein und auf der Sieg an. Über das Rafting und die Gefahren der Sieg sprachen Sebastian Fink und Stephan Kern mit dem 35-Jährigen.

 Lars Bredthauer bietet seit 15 Jahren zusammen mit seiner Frau Sabine Rafting- und Kanutouren auf Rhein und Sieg an. Der 35-Jährige ist Berufsfeuerwehrmann in Leverkusen und wohnt mit Frau und Sohn Moritz (7) in Bonn.

Lars Bredthauer bietet seit 15 Jahren zusammen mit seiner Frau Sabine Rafting- und Kanutouren auf Rhein und Sieg an. Der 35-Jährige ist Berufsfeuerwehrmann in Leverkusen und wohnt mit Frau und Sohn Moritz (7) in Bonn.

Foto: Andreas Dyck

Warum ist die Sieg zum Rafting geeignet?
LarsBredthauer: Im Prinzip kann die ganze Sieg mit einem Raft befahren werden. Allerdings muss man immer auf den Pegel schauen. Ist der, so wie im Moment, zu niedrig, geht es nur hier in Eitorf-Bach. Aber die Sieg an sich ist ein toller Fluss. Sie und die Landschaft darum sind ein Naturschutzgebiet, es liegt total idyllisch und ist trotzdem schnell mit dem Zug zu erreichen. Aber aufgrund des Naturschutzes gibt es eben nur einzelne Stellen, an denen man mit dem Boot in die Sieg ein- und aussteigen kann.

Wie spannend ist der Fluss aus Sicht eines erfahrenen Paddlers?
Bredthauer: Die Sieg ist ein Wildwasserfluss der Stufe 1, also der niedrigsten. Für Paddler ist sie eher langweilig. Aber es gibt auch immer wieder Stellen, an denen Action geboten ist. Außerdem steht bei Rafting-Touren auf der Sieg der Spaß im Vordergrund. Und den kann man mit ein paar Spielen schnell erreichen.

Und trotzdem ist die Sieg nicht ungefährlich.
Bredthauer: Der Fluss kann unglaublich gefährlich sein. Sie steigt bei Regen sehr schnell an, außerdem gibt es noch zahlreiche Bombenkrater aus dem Zweiten Weltkrieg, an denen der Boden plötzlich um einige Meter absinken kann.

Was bedeutet das für das Schwimmen oder Spielen in der Sieg?
Bredthauer: Kinder sollten nie alleine in der Sieg spielen und auch nie ohne Schwimmweste schwimmen. Es gibt Stellen, an denen zwei Strömungen aufeinandertreffen. Da werden Kinder schnell unter Wasser gedrückt und können ertrinken. Auch von günstigen Schlauchbooten ist abzuraten, da diese schnell in höheren Strömungen in der Mitte einknicken. Kinder haben hierbei oft keine Chance mehr.

Braucht es zum Rafting gewisse Voraussetzungen?
Bredthauer: Wenn erfahrenes Personal an Bord ist, nein. Somit ist Rafting etwas für Jedermann. Bei uns fahren regelmäßig Kindergruppen oder Familien mit, außerdem waren wir auch schon oft mit Menschen unterwegs, die ein körperliches oder geistiges Handicap hatten. Die Mischung muss aber stimmen, immerhin brauchen wir auch genug Menschen an Bord, die mit paddeln können. Dann können wir auch nicht umkippen.

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