Blauer See in Vettelschoß Ein idealer Ort zum Baden, Zelten und Chillen

LINZ AM RHEIN · Alle Zutaten für einen perfekten Sommertag gibt es hier, hinter dem Siebengebirge, in Vettelschoß: einen Naturbadesse mit schöner Liegewiese, dazu eine Beachbar mit ausreichend Schattenplätzen.

 An alles gedacht: Für Kleinkinder gibt es ein abgetrenntes Nichtschwimmerbecken direkt am See.

An alles gedacht: Für Kleinkinder gibt es ein abgetrenntes Nichtschwimmerbecken direkt am See.

Foto: Rolf Kleinfeld

Und wer gerne länger bleiben will, kann auf dem Campingplatz gleich auch übernachten, denn dort werden immer freie Plätze vorgehalten. Das alles nur 40 Kilometer von Bonn entfernt.

Doch wie, bitteschön, kann es sein, dass kaum jemand in unserer Stadt und Umgebung dieses Kleinod kennt? Wo sich die Erholung quasi schon einstellt, wenn man den Blauen See nur zum ersten Mal vor sich liegen sieht? Die Antwort ist einfach: Das Naturbad und der gleichnamige Campingplatz lagen über viele Jahre im Dornröschenschlaf und wurden erst im Mai unter neuer Führung neu eröffnet, nach zweijähriger Umbauzeit.

Und festhalten darf man: Für die Besucher hat es sich gelohnt, dass die Familie Schneider aus Aegidienberg das Areal von der Gemeinde Vettelschoß gekauft hat und mächtig in die Infrastruktur investierte. Denn der Zustand vorher war nicht mehr tragbar: Es gab keine vernünftigen Toiletten, keinen Bademeister, und die Ufer waren außerdem so zugewachsen, dass der See schon aus zehn Metern Entfernung kaum noch erkennbar war.

Jedenfalls wollte die Gemeinde einen Neuanfang mit einem neuen Pächter. Am Ende stand der Verkauf an die neuen Investoren. Dass der Blaue See, ein ehemaliger Basalt-Steinbruch, wohl nicht mehr lange ein Geheimtipp bleiben wird, erkennt man an den permanent steigenden Besucherzahlen.

Im Gegensatz zu früher strömen die Badegäste herbei, wenn sich nur ein Hauch von Sonne am Himmel zeigt. "Unter der Woche kommen pro Tag schnell 600 Besucher, um hier ihre Freizeit zu verbringen", sagt Platzbetreiber Daniel Schneider. Und der See ist auch für den Nachwuchs geeignet, denn es gibt neben einem Nichtschwimmerbereich auch ein Extrabecken für Kleinkinder.

15 Gründe, warum es sich lohnt, mal einen Abstecher zum Blauen See zu machen:

  • Der Wind: Weil der See rund 220 Meter höher liegt als das Bonner Stadtgebiet, geht immer ein kühlendes Lüftchen. Das ist ausgesprochen angenehm an einem heißen Sommertag.
  • Das Wasser: Das Baden in einem Natursee ist ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Das Wasser ist klar und rein, bei erfrischenden Temperaturen von 21 Grad. An der Wasserqualität gibt es - amtlich bestätigt - nichts auszusetzen.
  • Die Liegewiese: Sie wurde im Zuge der Sanierung des Geländes tiefergelegt und steigt sanft an. Die Besucher liegen entspannt auf frisch gewachsenem Rasen und schauen auf den See.
  • Die Natur: Gleich hinter dem See liegt ein Wäldchen, in Richtung Siebengebirge öffnet sich das Panorama und man genießt einen herrlichen Blick in die Landschaft.
  • Die Preise: Moderat ist angesagt. In welchem städtischen Freibad kann eine vierköpfige Familie noch für acht bis zehn Euro Eintritt schwimmen gehen?
  • Die Sicherheit: Das DLRG passt am See auf, dass niemand ertrinkt. Je nach Besucherzahl sind bis zu drei Bademeister pro Tag im Einsatz. Bei ihnen wird auch der Eintrittspreis entrichtet.
  • Die Beach-Bar: Hier kann man sich in den Schatten verziehen, Zeitung lesen oder ein kühles Getränk genießen. Entweder sitzt man an Hochtischen oder an gemütlichem Außengastronomie-Mobiliar. Es gibt sogar einen Raum, der als Restaurant, für Geburtstagspartys und Weihnachtsfeiern genutzt werden kann. Und der ist in edler Restaurant-Optik ausgestattet.
  • Die Gastronomie: Früher wurden aus einer kleinen Kiosk-Bretterbude Süßigkeiten und Getränke verkauft. Mehr nicht. Jetzt gibt es eine Theke mit Profi-Ausschank, wo Bier frisch gezapft wird. Kaffee und Kuchen ist auch im Angebot. Und von der Grillstraße kommen Currywurst und Pommes Frites gegen den kleinen Hunger zwischendurch.
  • Der Pächter: Achim Mertens aus Bonn hat die Gastronomie übernommen und will sie auch im Winter öffnen. Für die Camper auf dem Platz gibt es morgens ein leckeres Frühstück. Mertens hat sich selbst einen Wohnwagen hingestellt, um auf dem Platz immer für seine Gäste da sein zu können.
  • Fußball: Ob Champions-League oder Bundesliga: Hier rollt auf drei Bildschirmen der Ball. Das Schild "Sky Sportsbar" ist nicht zu übersehen. Muss man mehr sagen?
  • Parkplätze: 100 davon gibt es direkt am Haupteingang des Blauen Sees. Doch die sind meist belegt, und es wird oft so geparkt, dass die Feuerwehr nicht durchkommt. Besser ist es, zu dem nur einen Steinwurf vom See entfernten Forum zu fahren, das die Gemeinde Vettelschoß gebaut hat. Davor gibt es 400 kostenlose Parkplätze, die gut ausgeschildert sind.
  • Die sanitären Anlagen: Das alte Waschhaus war niemandem mehr zuzumuten, sagt Betreiber Daniel Schneider. Ein neues Gebäude wurde gebaut, in dem auf 140 Quadratmetern Umkleidekabinen, Toiletten und Duschen untergebracht sind, an zentraler Stelle. Hygienischer geht's nicht.
  • Der Campingplatz: Er wurde neu gestaltet, auf Plateaus in drei unterschiedlichen Höhen. Camper dürfen hier sogar ihren ersten Wohnsitz anmelden. Derzeit sind 60 der 98 Parzellen fest von Campern belegt, zehn Parzellen werden vom Betreiber ständig für Durchgangsbesucher freigehalten. Es sind auch noch Ganzjahresparzellen für Dauercamper verfügbar.
  • Die Erschließung: Die Straßen auf dem Campingplatz sehen nicht nur nagelneu aus, sie sind es auch. Vorher waren für 800.000 Euro neue Kanäle gelegt worden, jede Parzelle hat Wasser/Strom/Abwasseranschluss. Die Straßen sind als Sackgassen so angelegt, dass Autos nicht an allen Parzellen vorbei müssen, wenn sie ankommen oder wegfahren.
  • Das Ambiente: Was will man noch sagen, bei solchen Bildern. Es ist einfach schön dort. Dummerweise machen mehr Besucher auch mehr Krach. Und manchmal länger als erlaubt. Das stört einige Campinggäste, die seit Jahren herkommen. Aber man kann es eben nicht jedem recht machen.
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