Kurz mal weg Diese Ausflüge lohnen sich aus Bonn und der Region

BONN/REGION · Hanse in Holland, The Keller in Gießen und jeck in Malemdy: In unseren Ausflugstipps stellen wir Ihnen interessante Ziele für Trips aus Bonn und der Region vor.

Europa ist schön. Während anderswo spinnerte Separatisten ihr Königreich in der Nordsee versenken, wächst auf dem Kontinent noch mehr zusammen, was ohnehin zusammen gehört. Kleinere Hansestädte in den Niederlanden und Deutschland etwa erinnern an ihre gemeinsame Historie. Gießen macht Theater auf Englisch - und auch Belgien kann Karneval.

Jüngstes Heilbad

Der Ort mit seinen 3500 Einwohnern hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter den Kurpark (Foto). Seit 2007 ist Bad Holzhausen ein staatlich anerkanntes Heilbad. In den Heilquellen soll Sepp Herberger 1949 mit einigen Kickern regeneriert haben. Ein Zusammenhang mit dem Wunder von Bern ist nicht nachgewiesen. Das jüngste Heilbad von NRW gibt sich trotzdem selbstbewusst. Und verweist auf beste Rahmenbedingungen für gesunde Erholung. Bei Wanderern beliebt sind Touren im nahen Wiehengebirge.

Info: Tel. (05742) 42 24; www.preussischoldendorf.de

Nunsense

Auch in der Universitätsstadt Gießen ist Kultur ein hohes Gut. Neben dem Stadttheater machen ein paar kleinere Bühne viel Programm, darunter das Jugendtheater Junge Bühne und das älteste englischsprachige Theater in Deutschland: The Keller Theatre wurde 1958 als Spielstätte für die US-Streitkräfte gegründet, war aber für alle Besucher geöffnet. Als der US-Stützpunkt 2007 geschlossen wurde, ging das Theater in einen Förderverein über. Aktuell steht "The Lover" von Harold Pinter auf dem Spielplan (15., 22. und 23.2. sowie 1., 2., 8. und 9.3.). Das Foto zeigt eine Szene aus "Nunsense" von Dan Goggin.

Info: Tel. (0641) 79 57 60; www.keller-theatre.de

Mainz unne rum

Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt gibt es auch "unne rum". Der Verein Mainzer Unterwelten e.V. pflegt die denkmalgeschützten unterirdischen Gänge und Bauten - und macht sie im Rahmen von Führungen der Öffentlichkeit zugänglich. 2019 geht es erstmals auch ins Fort Philipp und ins "Wasserschlösschen". Themen sind beispielsweise "Festungsbauten", "Unterwelten - Die Sicht eines Krimiautors" oder "Refugium für Fledermäuse". Öffentliche Führungen gibt es von März bis September jeden ersten und dritten Sonntag im Monat, private ganzjährig.

Info: Tel: (06131) 24 28 88; www.mainz-tourismus.com

Hausberg mit Bahn

Man assoziiert den Namen mit einem Autobahnanschluss. Und man könnte, erst recht bei Staugefahr, einen Stopp einlegen im Karlsruher Stadtteil Durlach und mit der historischen Bahn auf den 256 Meter hohen Turmberg fahren. Im Winter ist das freitags bis sonntags von zehn bis 17 Uhr möglich. Der Hausberg ist das Wahrzeichen von Durlach. Seit 1888 ist die Standseilbahn in Betrieb. Die Einheimischen genießen hier bei einem Glas Wein den Blick auf die Stadt und den Sonnenuntergang.

Info: Tel. (0721) 60 29 97 580; www.karlsruhe-tourismus.de

25 Jahre Kulturerbe

Die Völklinger Hütte im Saarland zählt seit 25 Jahren zum Weltkulturerbe der Unesco. Die große Kulturausstellung im Jubiläumsjahr widmet sich ab dem 11. Mai dem Thema "Pharaonen-Gold - 3000 Jahre altägyptischer Kultur aus internationalen Privatsammlungen". Seit November 2018 arbeitet die Hütte das Thema Zwangsarbeit auf und erinnert in einer bedrückenden Installation mit rostigen Archivkästen und abgelegten schwarzen Kleidungsstücken (Foto) an die 12 393 Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter hier registriert waren. Aus Lautsprechern erklingen im Flüsterton die Namen der Zwangsarbeiter.

Info: Tel. (06898) 9 100 100; www.voelklinger-huette.org

561. Fest des Karnevals

Auch in Ostbelgien feiert man ausgelassen Karneval. Zum Beispiel in Malmedy, wo vom 2. bis zum 5. März die 561. Ausgabe des Volksfestes Cwarmé ausgerichtet wird. Ab Samstag wird in Festhallen und Kneipen getanzt, am Sonntag zieht der große Karnevalsumzug durch die Stadt, am Montag werden Theaterstücke auf mobilen Bühnen gezeigt, am Dienstag gibt es mit der "Mâssis Toûr" einen weiteren Umzug.

Info: Tel. (0032-80) 79 96 35; www.belgien-tourismus-wallonie.de

Auf den Spuren der Hanse

Lübeck, Hamburg, Rostock - mit der Hanse verbindet man gemeinhin die Städte an der Küste. Doch auch im Binnenland gehörten zahlreiche Orte dem mittelalterlichen Kaufmannsbund an, darunter Wesel und Neuss am Niederrhein und Kampen oder Deventer in den Niederlanden. 14 dieser Hansestädte beteiligen sich nun an einem grenzüberschreitenden EU-Programm, das die Ursprünge der Hanse erlebbarer machen will. Geplant ist eine Hanse-Fahrradroute. Auch Spuren der Hanse, etwa der Willibrordi-Dom und die historische Rathausfassade in Wesel (Foto), sollen aufgewertet gemacht werden.

Info: (02162) 81 79 03; www.niederrhein-tourismus.de

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