651. Jahrmarkt gestartet OB Sridharan eröffnet Pützchens Markt

Pützchen · Mit nur einem Hammerschlag am Festbierfass hat Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan den 651. Pützchens Markt offiziell eröffnet. Höhepunkt des bis Dienstag andauernden Jahrmarkts ist ein Rheinischer Abend mit Querbeat am Sonntag.

„Aus O'zapft is wird A'shokt is“, witzelte ein prominenter Besucher im Bayernzelt und spielte dabei auf das Naturtalent von Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan an, der am Freitagnachmittag wieder mit nur einem Hammerschlag das Festbierfass im Bayernzelt angeschlagen hat. Um 16.04 Uhr war der 651. Pützchens Markt dann auch offiziell eröffnet.

Die NRW-Kirmeskönigin Maren-Isabell I. (Brosch) fragte Schaustellerpräsident Albert Ritter hinter vorgehaltener Hand: „Wie ist Pützchens Markt denn so?“ Die präsidiale Antwort: „Das wirst Du gleich sehen.“ Und die charmante Regentin aus Wuppertal kam aus dem Staunen nicht heraus: Männer in ledernen Trachtenhosen und Frauen in feschen Dirndln tanzten zu kölscher Karnevalsmusik. Was war da denn los? Ganz einfach: Die Mundartband Räuber trieb die 2500 Festzeltbesucher mit ihren närrischen Hits zum krachledernen Fastnachtstanz.

Dass in Beuel Karneval und Kirmes genetisch verbrüdert sind, liegt auch an der „Mutter aller Brauchtümer“. Ina Harder ist nicht nur Obermöhn der Beueler Weiberfastnacht, sondern auch Markt-Moderatorin in Pützchen. Obwohl sie gerade erst am Vorabend die Premiere der Bonn-Revue „Fott is Fott“ im Contra-Kreis-Theater absolviert hatte, schauspielerte sie tags drauf in gewohnter Manier die Rolle der Hüttenwirtin. Ohne ihre Bühnenroutine wäre der Fassanstich nicht so glamourös über die Bühne gegangen. Sie manövrierte Künstler, Politiker und Gäste durch das Kirmesspektakel. So nahm Ina Harder Yves Sejourrné, Bürgermeister in Beuels Partnerstadt Mirecourt, an die Hand und platzierte ihn beim Fassanstich spritzwassergeschützt zwischen Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus und den neuen Bayernzelt-Festwirt Jan-Patrick Wolters.

Historischer Festumzug auf LED-Leinwand im Zelt

Eine Premiere gab es auch auf Pützchens Markt: Erstmals wurde der Historische Festumzug live auf einer riesigen LED-Wand im Festzelt übertragen. Nutznießer waren vor allem ältere Gäste, die den langen Zugweg vom Adelheidisbrünnchen, dem religiösen Ursprungsort von Pützchens Markt, bis zum Bayernzelt nicht mitgehen wollten. Der Umzug war wieder eine gelungene Symbiose aus Karneval und Kirmes: 36 Schaustellerfamilien und 16 Karnevalsvereine sorgten mit anderen Gruppierungen dafür, dass 937 Menschen und 43 Zugmaschinen einen 960 Meter langen Umzug bildeten. Manfred Krahe, Geschäftsführer des veranstaltenden Freundeskreises Pützchens Markt, sagte nicht ohne Stolz: „Der achte Historische Festumzug ist vom Erscheinungsbild der vielleicht abwechslungsreichste.“ Ältestes Gespann im Zug: Der 83-jährige Schausteller Jakob Schleifer auf seinem Hanomag Baujahr 1936 – ein Sinnbild für Freude und Frohsinn im Alter.

Aber auch jüngere Menschen sind nicht klein zu kriegen: Ex-Bonna Patty Burgunder hatte sich eigens für die Moderation des Umzugs selbst aus dem Krankenhaus entlassen, wo sie einen Tag vorher ihren gebrochenen rechten Unterarm hat richten lassen müssen.

Noch bis Dienstag, 11. September, drehen sich die Karussells auf dem beliebten Jahrmarkt. Bis dahin stehen aber noch einige Höhepunkte an. Zum Beispiel die Festmesse im Bayernzelt an diesem Sonntag ab 10 Uhr. Und abends steigt dann die Neuauflage des Rheinischen Abends. 2500 Gäste bekommen ab 18 Uhr (Einlass 17 Uhr) bei freiem Eintritt einen rheinisch-musikalisches Spitzenprogramm geboten: Querbeat, Miljö, Kempest Finest und Kasalla treten nacheinander auf und heizen den Gästen ein. Für dieses außerordentliche Engagement des Veranstalters, der Freundeskreis Pützchens Markt, gab es Lob von allen Seiten. Beispiel gefällig: OB Sridharan sprach von einer unglaublichen Bereicherung des Jahrmarkts: „Euer Einsatz ist einmalig.“ Er lobte aber auch die Pützchener Bürger und bedankte sich im Namen der Stadt Bonn dafür, dass man im Wallfahrtsort Pützchen Feste feiern kann, die nicht um 22 Uhr enden müssen.

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