Hopper wird lebendig: "Shirley - Visionen der Realität"

Berlin · Er ist der Maler der Einsamkeit und der Entfremdung: Edward Hoppers Gemälde über die Unbehaustheit des Menschen sind wie die "Mona Lisa" oder Vincent van Goghs "Sonnenblumen" in das kollektive Gedächtnis eingesickert.

 Reproduktion von Hoppers "Morgensonne" (1952). Foto: Rendezvous Filmverleih

Reproduktion von Hoppers "Morgensonne" (1952). Foto: Rendezvous Filmverleih

Foto: DPA

Bei Gustav Deutsch lernen die Bilder jetzt laufen. Der österreichische Regisseur hat 13 Gemälde Hoppers in die Dreidimensionalität überführt und setzt darin die Menschen in Bewegung. Dabei erzählt er in einem zeitlich weit gespannten Bogen von den 30er bis zu den 60er Jahren die Geschichte einer Schauspielerin (Stephanie Cumming), die über die Schauspielkunst, Beziehungen, Philosophie und Politik reflektiert.

Dabei verschränkt Deutsch ihre Biografie mit der Zeitgeschichte. Sein formal sehr strenges Experiment, bei dem die Kameraeinstellungen vor allem in der Totalen gewählt sind, zieht seinen Reiz nicht zuletzt aus der außergewöhnlich exakten Reproduktion der Hopper-Gemälde, die ohne jegliche Digitalisierung auskommt.

(Shirley - Visionen der Realität, Österreich 2013, 93 Min., FSK uo.A., von Gustav Deutsch, mit Stephanie Cumming, Christoph Bach, Florentin Groll)

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